Detailergebnis zu DOK-Nr. 45573
Qualitätssicherung im Erdbau - Anwendung der neuen Prüfmethode M 2 gemäß ZTVE-StB 94: dynamische Meßverfahren
Autoren |
G. Bräu |
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Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung |
Schriftenreihe der Arbeitsgruppe Erd- und Grundbau (FGSV, Köln) H. 7, 1996, S. 13-17, 1 T, 16 Q (FGSV-Nr. C 7)
Die Anwendung der Methode M 2 der ZTVE-StB 94 erlaubt mit der flächendeckenden, dynamischen Verdichtungskontrolle (FDVK) die Prüfung von Flächen oder Prüflosen in ihrer Grundgesamtheit, d.h. im Gegensatz zu den punktuellen Methoden M 1 und M 3 wird der Verdichtungszustand an jeder Stelle bestimmt. Mittels Beschleunigungsaufnehmer an einer Vibrationswalze wird ein dynamischer Meßwert bestimmt, der mit der Steifigkeit und Verdichtung des Bodens korreliert. Bei entsprechender Kalibrierung kann der dynamische Meßwert zur Grundlage für die Abnahme gemacht werden. Ohne vorherige Kalibrierung kann mit der FDVK die Gleichmäßigkeit einer Schüttung dokumentiert sowie die Untergrundbeschaffenheit in Dammaufstandsflächen oder Einschnitten erkundet werden. Bei arbeitsintegrierten Messungen während der Verdichtung von Einbaulagen kann festgestellt werden, ob durch weitere Verdichtungsübergänge noch eine Zunahme der Verdichtung zu erreichen ist. Der dynamische Meßwert ist vom Verdichtungsgerät und vom Boden abhängig. Die Einflüsse aus dem Verdichtungsgerät werden durch konstante Vibrationsfrequenz, Amplitude und Fahrgeschwindigkeit gering gehalten. Die Bodeneinflüsse sind vorrangig die Bodenart, bei grobkörnigen Böden die Tragfähigkeit und Dichte, bei feinkörnigen Böden zusätzlich der Wassergehalt. Die Kalibrierungen sind im Rahmen von Probeverdichtungen durchzuführen, die möglichst in die Baumaßnahme integriert werden und während des Bauablaufs verbessert werden können. Eine Kalibrierung gilt nur für die dabei benutzte Vibrationswalze. Der Baubetrieb ist so zu organisieren, daß entsprechende Prüfflächen zur Verfügung stehen. Die anfallenden Daten werden durch computergestützte Meßwerterfassungssysteme auf den Verdichtungsgeräten erfaßt. Für die Auswahl der Punkte für die Kalibrierung sind linienhafte Darstellungen des Meßwertverlaufs unabdingbar. Durch flächenhafte Darstellung der Meßergebnisse auf einem Bildschirm oder Plott wird der Verdichtungszustand der Fläche veranschaulicht. Die Abnahmekriterien für die Methode M 2 sind in den ZTVE-StB 94 nicht im Detail geregelt, so daß in bestimmten Fällen Regelungen für die jeweilige Baumaßnahme im einzelnen zu treffen sind. Dabei sind Größe und Verteilung der Fehlstellen sowie der Grad der Unterschreitung zu berücksichtigen.