Detailergebnis zu DOK-Nr. 45575
Der maschinelle Erdbau in Österreich
Autoren |
W. Reismann |
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Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung 13.1 Erdbaugeräte |
Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift (ÖIAZ) 141 (1996) Nr. 10, S. 404-411, 8 B, 9 Q
Schwierigkeiten bei Bau- und Vertragsabwicklung im Erdbau, der ein wesentlicher Bestandteil der Bauproduktion ist, haben, vor allem bei großen Erdbewegungen in Zusammenhang mit Verkehrsbauten, in den letzten Jahren zugenommen. Der Baubetrieb und besonders der maschinelle Erdbau haben eine stürmische Entwicklung durchgemacht. Neue Bauverfahren und Baumaschinen ermöglichen eine beachtliche Leistungssteigerung und dadurch eine Senkung der Kosten. Das Vertragswesen hat damit nicht immer Schritt gehalten. Bauverträge sind nicht immer auf dem letzten Stand der Technik und nicht frei von Widersprüchen. In zunehmendem Maße müssen Gutachter zur Klärung der Vertragsfragen eingesetzt werden. Über Entscheidungen die von Vertragspartnern vor Ort rasch zu treffen waren, entscheiden nachträglich dann oft Praxisfremde und Ortsunkundige. Langwierige Streitfälle vor Gerichten lassen erkennen, daß die Mängel grundsätzlicher Art sind. Der Autor nahm daher eine Analyse des Problembereiches maschineller Erdbau in Österreich vor. Er plädiert für eine Übertragung von mehr Verantwortung an den Unternehmer. Nach seiner Meinung sind Bauverträge so zu gestalten, daß sie ohne Hilfe durch Rechtsabteilungen, Rechtsanwälte, Gutachter und Richter vollzogen werden können. Klare und eindeutige Formulierungen mit Bodenklassen, die an die modernen Entwicklungen im maschinellen Erdbau angepaßt sind, werden für Österreich gefordert und die Bedeutung für die Qualität von Projekt und Ausschreibung herausgestellt. Die Deutsche Industrie Norm DIN 18 300 hat 7 Bodenklassen und trägt der maschinellen Entwicklung Rechnung. Sie überläßt dem Bauunternehmer Wahl und Einsatz der Baugeräte in eigener Verantwortung. Somit sind die wesentlichen Forderungen des Autors aus deutscher Sicht erfüllt.