Detailergebnis zu DOK-Nr. 45587
Sandreiche Betonzusammensetzungen
Autoren |
H. Sievers |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton 47 (1997) Nr. 1, S. 20-25, 9 B, 8 T, 3 Q
Der vermehrte Einsatz von Sanden im Beton ist insbesondere in Gegenden von Interesse, in denen bei der Kiesgewinnung sonst Sandüberschüsse von bis zu 64 % der Gesamtproduktion anfallen können. Untersuchungen an Betonen mit Sandanteilen bis 80 Gew.-% < 2 mm zeigen, daß bei Einsatz hochwirksamer Fließmittel eine gute Verarbeitbarkeit und die sichere Einhaltung der Festigkeitsklasse B 25 möglich ist. Voraussetzung ist der Einsatz von Sanden 0/2b oder gröber. Bei höheren Feinsandanteilen (< 0,25 mm) kann teilweise trotz hoher Dosierung des Fließmittels (bis 2,0 Gew.-%) die gewünschte Konsistenz nicht erreicht werden. Sandreiche Betone in der Konsistenz KR wirken gegenüber einem "Standardbeton" klumpig und bröckelig; erst durch Zuführung von Rüttelenergie verhalten sie sich erwartungsgemäß. Naturbedingte Schwankungen der Feinsandanteile sind jedoch beherrschbar. Zusatz von Flugasche wirkt sich günstig auf die Wasserundurchlässigkeit aus, allerdings ist die Wasseraufnahme und das Schwinden der sandreichen Betone größer als bei vergleichbaren konventionell zusammengesetzten Betonen. Der Anwendungsbereich sollte vorläufig noch auf Innenbauteile beschränkt werden. Neben der besseren Ausnutzung der Ressourcen verursachen sandreiche Betone geringere Verschleißkosten bei Herstellung und Transport sowie durch eine geringfügig niedrigere Dichte eine etwas bessere Ausnutzung der Ladekapazität.