Detailergebnis zu DOK-Nr. 45589
Alkali-Reaktion mit Zuschlägen aus dem südlichen Bereich der neuen Bundesländer
Autoren |
E. Siebel T. Reschke |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Beton 47 (1997) Nr. 1, S. 26-32, 13 B, 7 T, 18 Q
Bei präkambrischer Grauwacke aus dem südlichen Brandenburg und dem nördlichen Sachsen und in wesentlich geringerem Maße bei Kies mit Kieselschiefer aus dem Magdeburger Raum wurden durch Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) bedingte Dehnungen und Risse an Laborprobekörpern in einem Maße festgestellt, daß auch an Bauwerken Schäden nicht auszuschließen sind. Bei den durchgeführten Untersuchungen traten die Schädigungen durch AKR bei Beton mit Grauwacke oder mit Kieselschiefer wesentlich später auf, als bei Beton mit Opalsandstein. Lagerungen in der 40 Grad Celsius-Nebelkammer führten nach 3-6 Monaten, in der 20 Grad Celsius-Nebelkammer nach 1,5-2 Jahren und natürliche Bewitterungen erst nach 3-5 Jahren zu größeren Dehnungen und/oder stärkerer Rißbildung. In allen Fällen bildeten sich nur geringe Gelmengen, die jedoch ausreichten um in den Zuschlägen und z.T. in der Matrix Risse hervorzurufen. Anders als bei Kiesen mit Opalsandstein oder Flint ist ein Nachweis der Alkaliempfindlichkeit an Zuschlägen aus präkambrischer Grauwacke oder Kieselschiefer bisher nicht möglich. Hierfür sind Betonversuche mit größeren Probekörpern durchzuführen. Sollen als empfindlich eingestufte Grauwacken verwendet werden, müssen vorbeugende Maßnahmen in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen getroffen werden, die bei hohen Zementgehalten bis zu einem Austausch des Zuschlags gehen können. Bei Kiesen mit Kieselschiefer ist im allgemeinen nur bei sehr hohen Zementgehalten (> 400 kg/m3) der Einsatz von NA-Zement erforderlich.