Detailergebnis zu DOK-Nr. 45593
Einfluß von Steinkohlenflugasche auf Alkalireaktionen in Beton (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
P. Schießl R. Härdtl |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.3 Betonstraßen |
Betonwerk + Fertigteil-Technik 62 (1996) Nr. 11, S. 94-101, 5 B, 2 T, 17 Q
Für eine mögliche Alkalireaktion im Beton ist nicht der Gesamtalkaligehalt der Ausgangsstoffe, sondern nur ein hinsichtlich dieser Reaktion wirksamer Alkaligehalt maßgebend. Ein anerkanntes Verfahren zur Bestimmung dieses Gehaltes ist z.Z. nicht bekannt. Ausgehend von der Überlegung, daß hüttensandreiche Hochofenzemente (CEM III B) trotz eines höheren Na(Index 2)O-Äquivalentes (zulässig bis 2,00 M.-%) nicht zur Alkalireaktionen führen, wurden entsprechende vergleichende Untersuchungen auch mit Steinkohlenflugasche (SFA) durchgeführt. Das Na(Index 2)O-Äquivalent von für die Verwendung in Beton zugelassenen SFA liegt zwischen 0,4 und 3,8 M.-% und damit überwiegend wesentlich höher als bei NA-Zementen. Die Alkalien sind aber überwiegend in die Glasmatrix der SFA eingeschmolzen oder im kristallinen Kern meist gröberer Flugaschepartikel eingebunden. Bei 25, im Rahmen von Fremdüberwachungen entnommenen Proben, wurde festgestellt, daß max. 6,8 M.-% (i.d.R. jedoch nur 3-4 M.-%) des Gesamtalkaligehaltes der SFA wasserlöslich sind. Untersuchungen der OH-Konzentration an aus Zementmörtel und Zement-SFA-Mörteln gewonnenen Porenlösungen zeigen, daß die Mischungen mit SFA grundsätzlich geringere OH-Werte aufweisen. Wird die OH-Konzentration als Maß für das Na(Index 2)O-Äquivalent angesetzt, so zeigt sich, daß nur etwa ein Sechstel der Alkalien in SFA in Lösung gehen und damit als wirksam für eine Alkalireaktion zu bezeichnen sind. Weiterhin wirkt sich die größere Gefügedichte von SFA-Betonen günstig aus.