Detailergebnis zu DOK-Nr. 45614
Tunnelschalen - Planung, Bemessung und Ausführung
Autoren | |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tiefbau 108 (1996) Nr. 10, S. 648-660, 14 B, 4 T
Einleitend wird ein Überblick über den Verkehrstunnelbau in Deutschland und Europa gegeben. So sollen in Deutschland mit Baubeginn ab 1995 etwa 340 km Tunnel gebaut werden, davon etwa ein Drittel für Autobahnen und Straßen. Weitere 90 Straßentunnel mit etwa 125 km Gesamtlänge sind in der Planung. In wichtigen westeuropäischen Ländern waren 1990 etwa 6.890 km Verkehrstunnel in Betrieb, in ganz Europa über 10.000 km. 10 geplante oder in Bau befindliche Tunnel werden besonders erwähnt. Tunnelschalen wirken statisch mit dem umgebenden Gebirge zusammen; daraus ergeben sich besondere Belastungsverhältnisse. Die Lasten werden durch biegesteife oder biegeweiche Schalen oder durch Fertigteile (Tübbinge) aufgenommen und verteilt. Der Ausbau muß außerdem wasserdicht, dauerhaft und wartungsarm sein; er kann zweischalig und einschalig ausgeführt werden. In letzter Zeit wird der einschalige Tunnelausbau bevorzugt, insbesondere mit Extrudierbeton als Stahlfaserbeton. Ausführlicher wird auf Einsatzfelder und Ausführung von Tunnelinnenschalen aus wasserundurchlässigem Stahlbeton (WU-Beton) eingegangen. Nach Bränden beim U-Bahnbau 1969 strebte man an, Bitumenabdichtungen durch den Einsatz von WU-Beton zu vermeiden. Der Deutsche Beton-Verein hat, sich hauptsächlich auf Erfahrungen beim U-Bahnbau in München stützend, einen Sachstandsbericht sowie detaillierte Hinweise und Empfehlungen zu Entwurf, Ausschreibung und Ausführung von Stahlbetoninnenschalen im Tunnelbau erarbeitet. Sie beziehen sich insbesondere auf die rißbegrenzende Bewehrung, die Betonzusammensetzung und -technologie, die Konstruktion, die Bauausführung, die Bauüberwachung und die Qualitätssicherung. Gesondert wird auf Kunststoffdichtungsbahnen für die Tunnelabdichtung eingegangen. Der abschließende Abschnitt Regelwerke gibt ausschließlich den Inhalt der Richtlinie "Innenschalenbeton" des Österreichischen Betonvereins (1995) wieder, die sich auf Vorgaben für Ausschreibung, Bauausführung und Qualitätssicherung der Innenschalen von Tunneln, Stollen, Kavernen u.ä. konzentriert.