Detailergebnis zu DOK-Nr. 45644
Die Wahrscheinlichkeit für Verzögerungen im untergeordneten Strom an Einfahrten von Schnellstraßen mit begrenzter Priorität des Hauptstromes (Orig. engl.: The probability of delay to minor stream drivers at a limited priority freeway merge)
Autoren |
R.J. Troutbeck J.M. Bunker |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Road & Transport Research 5 (1996) Nr. 1, S. 16-25, 6 B, 1 T, 6 Q
Die derzeit gängigen Theorien zur Akzeptanz von Zeitlücken basieren auf der Annahme, daß der Hauptstrom gegenüber dem untergeordneten, einfahrenden Fahrzeugstrom einen absoluten Vorrang besitzt und daher von ihm nicht beeinflußt wird. In letzter Zeit hat sich aber gezeigt, daß diese Annahme vor allem an Einfahrten von Schnellstraßen, wo hohe Verkehrsstärken vorliegen, nicht immer zutrifft. Vielmehr kann man dem Hauptstrom hier nur eine eingeschränkte Priorität beimessen, da einige Fahrzeuge auf Einfahrvorgänge durch eine Geschwindigkeitsreduzierung reagieren und es so auch zu Verzögerungen im Hauptfahrstreifen kommt. In dieser Arbeit wird ein Simulationsmodell entwickelt, um die Zeitverzögerungen einfädelnder Fahrzeuge unter der Voraussetzung einer eingeschränkten Priorität des übergeordneten Verkehrs berechnen zu können. Abhängig von den einzelnen Verkehrsstärken, wurden verschiedene Gleichungen formuliert, um die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß der Verzögerungen zu errechnen. Dabei wurde festgestellt, daß die kritischen Zeitlücken nur einen untergeordneten Einfluß auf Verzögerungen beim Einfahrvorgang haben, die Verkehrsstärken beider Ströme dagegen einen signifikanten, entgegengesetzt wirkenden Einfluß haben. Der höchste gemessene Anteil an verzögert einfahrenden Fahrzeugen liegt demnach bei etwa 60 %. Er tritt dann auf, wenn der Verkehrsstrom auf dem Hauptfahrstreifen an seiner Leistungsfähigkeitsgrenze liegt. Diese Neubewertung der durchschnittlichen Verzögerungen bei Einfahrvorgängen verbessert die Möglichkeiten, den gesamten Verkehrsablauf auf hochbelasteten Schnellstraßen genau bewerten zu können.