Detailergebnis zu DOK-Nr. 45673
Geotextilbewehrte Stützwände mit einer gemauerten Wand als Außenhaut (Orig. engl.: Geotextile reinforced brick faced retaining walls)
Autoren |
M.I. Pinto T.W. Cousens |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern 7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Geotextiles and Geomembranes 14 (1996) Nr. 9, S. 449-464, 13 B, 2 T, 4 Q
Die Veröffentlichung beschreibt eine neuartige Stützwandkonstruktion, die die Bewehrte Erde-Technik mit einer konventionellen Wand aus vermörtelten Mauersteinen verbindet. Obwohl dieses Konstruktionssystem auf dem ursprünglichen Bewehrte Erde-Konzept beruht, beinhaltet es einige wichtige Modifikationen, da es kurze geotextile Bahnen als Bewehrung nutzt und eine einheitliche Außenhaut in Form einer gemauerten Wand besitzt. Das Verhalten von geotextilbewehrten Stützwänden mit einer gemauerten Wand als Außenhaut wurde mit Hilfe von Modellwänden, die aufgebaut, hinterfüllt und belastet wurden, untersucht. Die Ergebnisse zeigen, daß selbst kurze Bewehrungslängen die Tragfähigkeit von Stützwänden aus vermörtelten Mauersteinen signifikant erhöhen können. Die Gebrauchsfähigkeit der Wand war im wesentlichen von der Haftung zwischen Mauersteinen und Mörtel abhängig. Ein sichtbarer Riß auf der Frontseite der Wand erscheint dabei während der Oberflächenbelastung immer etwa in halber Wandhöhe der Wand kurz vor dem Bruch, jedoch zeitlich gesehen weit weniger kurzfristig als bei unbewehrten Konstruktionen, die innerhalb von nur wenigen Sekunden zusammenbrechen. Die Autoren sehen diesen Umstand nicht als Mangel sondern als Vorteil an, da so ein Bruch vorzeitig angekündigt wird und die Gebrauchsfähigkeit zumindest zeitweise gestreckt wird bis Sanierungsmaßnahmen gestartet werden können.