Detailergebnis zu DOK-Nr. 45682
Kaltmischgut: Theorie, Anwendung und Grenzen
Autoren |
W. Glet |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Asphalt 30 (1996) Nr. 4, S. 15-21, 5 B
Gegenüber dem 3-Phasensystem des Heißmischguts (Mineralstoff, Bitumen, Luft) für Walzasphalt zeigt Kaltmischgut als 4-Phasen-System bis zum Erreichen der Endfestigkeit ein deutlich anderes Verhalten. Dieses wird anhand eines 5-Stufen-Modells vom Mischprozeß über den Brechvorgang der Bitumenemulsion, die Umhüllung und die Verdichtung bis zum Endzustand erläutert. Hieraus werden praktische Hinweise für die Verarbeitung von Oberflächenbehandlungen, Dünnen Schichten im Kalteinbau (mixed in place) und des werkgemischten Kaltmischgutes abgeleitet. Kohäsion des Bindemittels und Adhäsion der Mineralstoffe sind dabei in ihrem zeitlichen Ablauf zu beachten. Die Verdichtung von Kaltmischgut ist, bedingt durch den Wasseranteil, unter Beachtung erdbautechnischer Prinzipien durchzuführen. Zur Berechnung des optimalen Wassergehaltes dient dabei der Proctorversuch; eine empirische Beziehung ist angegeben. Wasser wirkt dann als Verdichtungshilfe: zu viel Wasser hemmt die Verdichtung. Kaltmischgut, das nach diesen Erkenntnissen unter statischer Verdichtung geprüft und optimal zusammengesetzt wurde, kann uneingeschränkt nach den ZTVT, Tab. 4.2 beurteilt werden. Es ist für Fundations- und untere Tragschichten einsetzbar und kann im gebundenen Oberbau entsprechend ZTVT, Tab. 4.1 verwendet werden.