Detailergebnis zu DOK-Nr. 45765
Fett als Ersatz für Dieselkraftstoff
Autoren |
R. Sagerer |
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Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Nahverkehr 15 (1997) Nr. 1/2, S. 23-28, 8 B, 3 T, 3 Q
In der letzten Zeit kommen vermehrt Kraftstoffe aus Ölen und Fetten zum Einsatz. Neue regenerative Energiequellen aus Rapsöl, Sojaöl, Erdnußöl, tierischen und pflanzlichen Fetten werden der energetischen Nutzung erschlossen. Tierische Fette, die bisher in geringerem Maße für die Verbrennung im Motor genutzt werden, sind energiereiche Kohlenwasserstoffverbindungen mit einem ähnlichen Molekülaufbau wie Pflanzenöle und kommen somit grundsätzlich als motorische Kraftstoffe in Betracht. Bei Verwendung von tierischen Fetten als Ersatz für Dieselkraftstoff ist die Kraftstoffversorgung bivalent auszulegen. Der Untersuchungsbericht aus einem Labor der Universität der Bundeswehr weist nach, daß ein Erwärmen des Fettes auf ca. 78 Grad Celsius und ein früherer Einspritzzeitpunkt ein Optimum an Leistung, Verbrauch und Abgasemission ergeben. Die Leistung eines mit Fett betriebenen Motors liegt etwa 10 % unter der mit Dieselkraftstoff erzielbaren Leistung. Die gesetzlich geforderten Abgasgrenzwerte für Stationär- und Fahrzeugmotoren können eingehalten werden. Zum Erreichen angemessener Laufzeiten ist eine sorgfältige Filtrierung des Betriebsstoffes von ausschlaggebender Bedeutung. Serienmäßige Vorkammer-Dieselmotore können mit geringfügig veränderten Einstellwerten und einer leichten Leistungseinbuße sowohl mit Dieselöl als auch mit tierischen Fetten betrieben werden. Die zusätzliche Investition beschränkt sich auf eine heizbare Tankanlage zur Erwärmung des alternativen Kraftstoffes.