Detailergebnis zu DOK-Nr. 45824
Hydratationsgesteuerter Beton im Tunnelbau
Autoren |
A. Bodamer |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Straßen- und Tiefbau 51 (1997) Nr. 2, S. 14-17, 8 B, 4 Q
Die Hydratation des Zements bestimmt die Verarbeitbarkeitszeit und Festigkeitsentwicklung des Betons. Im Tunnelbau, wo es nicht selten zu Verzögerungen des Betriebsablaufes im Vortrieb kommt, ist es wichtig, daß Spritzbeton immer zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird. Seit etwa 7 Jahren gibt es ein Zweikomponentensystem, mit dem sich die Hydratation bis zu 72 Stunden blockieren läßt. Während dieses Zeitraums kann der Spritzbeton zu jedem beliebigen Zeitpunkt reaktiviert werden. Dadurch kann der Tunnelbauer die Spritzbetonverarbeitung flexibel an die jeweiligen Verhältnisse im Vortrieb anpassen, ohne daß Qualitätseinbußen durch hydratisierten Beton zu befürchten sind oder Restbeton teuer entsorgt werden muß. Die Hydratationssteuerung (HS) wurde in Deutschland erstmalig beim Bau des Ditschhard-Tunnel/Altenahr eingeführt. Der Beitrag stellt das System vor und faßt die praktischen Erfahrungen zusammen. Das HS-System hat sich bei diesem Bauvorhaben bewährt. Die Baustelle hatte jederzeit frischen Beton für den Regelbaubetrieb und für sofortige Sicherungsmaßnahmen zur Verfügung. Auf eine teuere Baustellenmischanlage konnte zugunsten des Bezugs preiswerten Lieferbetons verzichtet werden. Die regelmäßig durchgeführte Eigenüberwachung und die Prüfung durch einen neutralen Gutachter bescheinigte dem HS-System "keinen nachteiligen Einfluß auf das Naßspritzverfahren".