Detailergebnis zu DOK-Nr. 45852
Auswirkungen von systematischen und umfeldbedingten Schwankungen des Geschwindigkeitsverhaltens und deren Beschreibung in Verkehrsflußmodellen
Autoren |
M. Ponzlet |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Schriftenreihe Lehrstuhl für Verkehrswesen I (Ruhr-Univ. Bochum) H. 16, 1996, 228 S., zahlr. B, T, Q
Das Geschwindigkeitsverhalten auf Autobahnen ist auch bei sonst gleicher Verkehrsstärke aus vielerlei Ursachen (z.B. Tageszeit, Wetter) zeitlichen Veränderungen unterworfen. In der Folge kommt es durch diese Effekte auch zu zeitlich veränderlichen Leistungsfähigkeiten. Hier wurden über einen Zeitraum von drei Jahren auftretende derartige Schwankungen in einer Auswertung von Verkehrsdaten aus Dauerzählstellen an zwei- und dreistreifigen Richtungsfahrbahnen analysiert. Die festgestellten Zusammenhänge sind: a) bei sonst gleichen Verkehrsstärken sind die Geschwindigkeiten höher bei Querschnitten mit ausgeprägten Tagesspitzen und mit viel Freizeitverkehr, weil gerade hier i.d.R. weniger Lkw-Verkehr vorliegt; b) sie sind, auch wegen der unterschiedlichen Fahrer- und Fahrzeugpopulation, im Winter höher als im Sommer; c) die maximale Leistungsfähigkeit sinkt bei Nässe und/oder Dunkelheit um 9 bis 30 %. Die durchschnittlichen Geschwindigkeiten sind dann bis zu 10 km/h niedriger; d) bei einer Betrachtung von Zeitreihen wurde eine jährliche Steigerung der durchschnittlichen Geschwindigkeiten auf Autobahnen um etwa 1 km/h ermittelt. Mit diesen Ergebnissen konnten u.a. Empfehlungen für die RAS-Q und die RAS-W (hier: Steuerung von Streckenbeeinflussungsanlagen) gegeben werden. Die Zusammenhänge wurden auch über drei unterschiedliche Verkehrsflußmodelle beschrieben. Durch eine Erweiterung des einzigen nichtlinearen Modells darunter war es schließlich sogar möglich, die Reduzierung der Leistungsfähigkeit bei der Stauauflösung zu beschreiben und damit die Verkehrsflußtheorie zu ergänzen.