Detailergebnis zu DOK-Nr. 45885
Untersuchungen zur Frostsicherheit von Lavaschlacke-Korngemischen
Autoren |
K. Hock-Berghaus |
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Sachgebiete |
7.3 Frost 9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 39 (1997) Nr. 2, S. 36-39, 7 B, 15 Q
Die verschiedenen Kriterien für die Frostempfindlichkeit von Böden aufgrund charakteristischer bodenmechanischer Kenngrößen werden anhand des Schrifttums und der Regelwerke diskutiert. Mit den Kenngrößen wird versucht, das Zusammenwirken von Boden und Wasser unter der Einwirkung von Frost zu erfassen. Aufgrund der Mannigfaltigkeit der Böden und ähnlicher Materialien gelingt nur eine grobe Klassifizierung der Frostempfindlichkeit, wonach in den Regelwerken sich die auf der sicheren Seite liegenden Anforderungen auf die Feinkornanteile beziehen. Von diesen Anforderungen durfte abgewichen werden, wenn im Einzelfall der direkte Nachweis einer ausreichenden Frostempfindlichkeit erbracht wurde. Lavaschlacken haben sich in Rheinland-Pfalz als Frostschutzmaterialien seit vielen Jahren bewährt. Bei der Beurteilung ihrer Frostempfindlichkeit gemäß ihres massebezogenen Feinkornanteils < 0,063 mm sind sie aufgrund der durch die hohe Porosität bedingten unterschiedlichen Kornrohdichten zwischen Grob- und Feinkorn im Vergleich zu dichtem Kies und Sand oder gebrochenem Felsgestein benachteiligt. Um eine für ein Frostschutzmaterial ausreichende Frostschutzschicht nachzuweisen, wurden Frosthebungsversuche an nach Proctor verdichteten Lavaschlacken mit Feinkornanteilen von 5, 10, 15, 20, 25 und 30 Gew.-% ausgeführt, wobei die Probekörper in auf +2 Grad Celsius temperierten Wasser standen und von oben befrostet wurden. Temperaturen und Deformation wurden über die Zeit registriert. Bei der Aufzeichnung der maximalen Hebungen über den Feinkornanteilen ergab sich ein linearer Verlauf. Während in dem Bereich mit Feinkornanteilen kleiner 15 Gew.-% geringe, nahezu konstante Frosthebungen auftraten, stiegen sie bei den Proben mit höherem Feinkornanteil stark an. Daraus wird geschlossen, daß Lavaschlacken auch mit Feinkornanteilen deutlich über dem zulässigen Höchstwert von 7 Gew.-% ausreichend frostsicher sind.