Detailergebnis zu DOK-Nr. 45927
Wachsende Blasen in Schichten aus Asphalt unter besonderer Berücksichtigung von Brückenbelägen - Teil 1: Entstehen wachsender Blasen
Autoren |
C. Michalski |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen |
Straße und Autobahn 48 (1997) Nr. 5, S. 251-257, 15 B, 1 T, 16 Q
Unter dem Begriff "wachsende Blasen" sollen Hohlräume in einer thermoviskosen Schicht, beispielsweise Gußasphalt, oder zwischen einer thermoviskosen Schicht und ihrer Unterlage verstanden werden, deren Volumen langsam zunimmt und die zu Aufwölbungen (Beulen) in der Oberfläche führen. In der Vergangenheit traten häufig wachsende Blasen in Deckschichten aus Gußasphalt auf, die direkt auf Beton oder Asphaltbinder mit Hohlraumgehalten zwischen 3 Vol.-% und 7 Vol.-% verlegt worden sind. Vereinzelt waren auch wachsende Blasen auf Flugbetriebsflächen oder Brückenbelägen nach den geltenden Regelwerken zu beobachten. Die Entstehung wachsender Blasen kann anhand von Modellvorstellungen qualitativ und quantitativ erklärt werden. Teil 1 dieses Aufsatzes enthält die wesentlichen Ergebnisse der Modellbetrachtungen. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Wachsende Blasen können bei Temperaturwechselbeanspruchungen in Systemen aus einer gasundurchlässigen thermoviskosen Schicht auf einer kapillarporösen Unterlage auftreten. In der thermoviskosen Schicht bzw. zwischen Schicht und Unterlage müssen Blasenkeime bestimmter Mindestgröße vorhanden sein, die mit den Kapillaren der Unterlage in Verbindung stehen. 2. Das Blasenwachstum kann sowohl auf trockener als auch auf feuchter Unterlage stattfinden. 3. Die Geschwindigkeit des Blasenwachstums nimmt mit steigender Temperaturamplitude zu. 4. Bei vorgegebener Viskosität-Temperatur-Funktion des Gußasphalts kann für bestimmte Werte der mittleren Zyklustemperatur, des Kapillarradius und der Kapillarlänge die Geschwindigkeit des Blasenwachstums ein Maximum erreichen. 5. Große Kapillarradien, kleine Kapillarlängen, geringe Blasenkeimvolumen sowie niedrige Gußasphaltviskositäten im betrachteten Temperaturbereich können zum Schrumpfen des Blasenkeims führen. 6. Bei gleichbleibenden Temperaturen, hohen Gußasphaltviskositäten im betrachteten Temperaturbereich sowie in Systemen ohne Verbindung zwischen Blasenkeimen und Kapillaren finden keine bzw. keine merklichen Veränderungen des Blasenkeimvolumens statt. In Teil 2 des Aufsatzes werden wachsende Blasen in der Praxis mit Hilfe von Modellvorstellungen erklärt.