Detailergebnis zu DOK-Nr. 45965
Von der gegenwärtigen Telematik zum Schlanken Verkehr
Autoren |
M.N. Helms |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 198, 1997, S. 86-99, 8 B, 11 Q
Der Beitrag befaßt sich mit Möglichkeiten zum Erreichen eines Schlanken Verkehrs unter Beachtung der Globalziele (1) Reduktion der Unfallzahlen und (2) Umweltschäden, (3) Erhaltung der Mobilität (Personenkilometer), (4) Verbesserung der Urbanität und (5) Erhalt der Umsätze der Wirtschaft. Ausgangslage ist die aufgrund hohen wirtschaftlichen Niveaus hohe Fahrleistung, insbesondere im städtischen Personenverkehr, gekennzeichnet durch ein Verhältnis von 83 % IV- und 17 % ÖV-Anteil, mit der Folge spitzenabhängiger Straßenüberlastungen, permanent betriebswirtschaftlich defizitärer öffentlicher Verkehrsbetriebe, physischer und psychischer Schädigungen durch Emissionen sowie wirtschaftlicher Einbußen durch Zeitverluste. In einem Schlanken Verkehr soll der Transport von Personen und Gütern durch bessere Organisation effektiver werden, indem die vorhandenen Fahrzeuge höher ausgelastet werden. Dabei wird Telematik für eine umfassende Personenlogistik genutzt, im Gegensatz zur gegenwärtigen Telematik, die auf eine bessere Auslastung der Straßen und damit höhere Fahrleistungen abzielt. Für den Schlanken Verkehr soll dabei erreicht werden, daß die Fahrzeugkilometer begrenzt werden, ohne die Mobilität zu reduzieren und gleichzeitig die soziale Ausgewogenheit der Maßnahmen gewährleistet ist. Als Ansatz wird in Anlehnung an amerikanische Erfahrungen die Beschränkung des Verkehrsangebots von Einzelfahrern im MIV bei gleichzeitiger Begünstigung von hochbesetzten Fahrzeugen gesehen (Busspuren auf ehemals MIV-Spuren, Fahrgemeinschaftsspuren, Sonderparkplätze für Fahrgemeinschaften). Hohe Fahrzeugbesetzungsgrade sollen dabei durch ein On-line-Mitfahrervermittlungssystem (Personenlogistik) erreicht werden, daß von einem privatwirtschaftlich arbeitenden regionalen Verkehrssystem-Manager betrieben wird, dem sowohl das Parkplatzmanagement einer Region als auch die Mitfahrerorganisation obliegt.