Detailergebnis zu DOK-Nr. 46046
Sichtweiten an Knotenpunkten (Orig. engl.: Intersection sight distance)
Autoren |
D.W. Harwood J.M. Mason R.E. Brydia |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
NCHRP Report H. 383, 1996, 107 S., 44 B, 40 T, 34 Q
Im "Green Book 1994" der AASHTO zu Themen des Straßenentwurfs werden unter anderem die Mindestsichtweiten an Knotenpunkten definiert. Das Ziel dieser Arbeit war, speziell für Annäherungen an plangleiche Knotenpunkte diese theoretisch ermittelten Werte den in der Praxis notwendigen Sichtweiten gegenüberzustellen und gegebenenfalls notwendige Änderungen vorzuschlagen. Das Forschungsfeld umfaßte Rechts-vor-Links-Regelungen, nicht signalgeregelte und signalgeregelte Knotenpunkte sowie Vier-Weg-Stop-Anlagen. Die Feldstudien an nicht signalgeregelten Knotenpunkten konzentrierten sich auf das Verhalten der Fahrer auf einer untergeordneten Straße, die auf eine genügend große Zeitlücke im Hauptverkehrsstrom zum Einbiegen oder Kreuzen warteten. Gerade die Abbieger nahmen Zeitlücken an, die den im "Green Book" definierten Mindestsichtweiten nicht genügten. Dieses Verhalten erforderte in manchen Fällen ein Abbremsen im Hauptstrom auf etwa 70 % der vorherigen Geschwindigkeit. Fahrer, die sich innerorts einem Knotenpunkt mit Rechts-vor-Links-Regelung nähern, reduzieren ihre Geschwindigkeit auf etwa die Hälfte, auch wenn keine anderen Fahrzeuge im Knotenpunktbereich sind. Bei nicht signalisierten, beschilderten Knotenpunkten reduzierte sich die Geschwindigkeit lediglich um 40 %. Um den Verkehr auf der übergeordneten Straße besser zu überblicken, fahren viele an einem mit STOP-Schild geregelten Knotenpunkt näher heran als die im "Green Book" angegebenen 3 Meter. Außerdem stellte sich der aktuelle Durchschnittswert für die Entfernung von der Fahrzeugvorderkante bis zum Fahrer mit 2,4 m als geringer heraus. Aus diesen Gründen wird ein neuer Ansatz für die Sichtweitenbestimmung auf der Basis eines besseren Modells angeregt. Die Sichtdreiecke für die Anfahrt an nicht signalgeregelte Knotenpunkte sollten eine ausreichende Anhaltesicht garantieren. Hier wird eine Dimensionierung nach demselben Modell vorgeschlagen, daß für die Bestimmung der Haltesichtweite verwandt wird. Dabei sollten die in dieser Studie ermittelten Geschwindigkeitsprofile für Annäherungen berücksichtigt werden. Sichtdreiecke für stehende Fahrzeuge sollten auf einem an Feldstudien geeichten Modell für die Akzeptanz von Zeitlücken basieren. Dabei sollte die Lage des Sichtdreiecks entlang der untergeordneten Straße an der gemessenen Halteposition ausgerichtet werden.