Detailergebnis zu DOK-Nr. 46053
Lichttechnische Gestaltung von Arbeitsstellen - Teil II: Praxiserprobung
Autoren |
J. Aulbach |
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Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 679, 1994, S. 57-115, zahlr. B, 1 T, 9 Q
Das Fachgebiet Lichttechnik hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr eine Praxiserprobung zur lichttechnischen Gestaltung von Arbeitsstellen durchgeführt. Es wurden, basierend auf den Ergebnissen der Grundlagenuntersuchung des Forschungsprojektes FE 3.213 "Lichttechnische Gestaltung von Arbeitsstellen", zwei Arbeitsstellen neu gestaltet und mit der Gestaltung nach den Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen (RSA) verglichen. Die Veränderungen im Fahrverhalten der Autofahrer wurden durch lokale Geschwindigkeitsmessungen, sowie Verkehrsbeobachtungen erfaßt. Mit dem Versuchsfahrzeug des Fachgebiets Lichttechnik wurde das Fahrverhalten von Testpersonen bei der Durchfahrt durch die Arbeitsstelle aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Zusätzlich wurden die Unfallprotokolle der Polizei ausgewertet. Durch das Vorziehen und die Verlängerung des Überleitungsbereiches sowie der Kennzeichnung des Beginns der Arbeitsstelle durch eine "Toreinfahrt" wurde eine Adaptationsstrecke geschaffen, so daß der Verkehrsteilnehmer rechtzeitig auf den Beginn der eigentlichen Arbeitsstelle hingewiesen wird und so seine Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen anpassen kann. Durch den Einsatz der "Toreinfahrt" konnte die mittlere Annäherungsgeschwindigkeit um ca. 10 km/h gesenkt werden. Die Folge war eine Anpassung der Geschwindigkeiten und eine Harmonisierung des Verkehrsflusses. Dieses Ergebnis ist auch auf die Neugestaltung des Überleitungsbereiches zurückzuführen, da hier durch Pfeilbaken in Übergröße eine verstärkte Richtungsweisung und eine optische Verkürzung des räumlichen Abstandes erreicht wurde. Diese Maßnahmen führten insbesondere zur Reduktion von hohen Geschwindigkeiten und zur Vermeidung von starken Verzögerungen infolge schlechter Erkennbarkeit der Verkehrsführung. Weiterhin konnte eine wesentliche Verbesserung der Nachtsichtbarkeit von Leitschwellen und Leitwänden erreicht werden, deren Kennzeichnung sowohl bei Tag als auch bei Dunkelheit das gleiche Signalbild aufweist. Durch den Einsatz von neuen Materialien, d.h. Reflexstoffen mit zusätzlicher fluoreszierender Wirkung, konnte das Signalbild durch Erhöhung des Kontrasts bei schlechter Witterung und Dämmerung deutlich verbessert werden. Die Wirkung der einzelnen Maßnahmen, die dem Autofahrer eine bessere Erkennbarkeit der jeweiligen Verkehrssituation ermöglichen, ohne hierbei reglementierend oder überwachend einzugreifen, konnte anhand des angepaßten Geschwindigkeitsverhaltens und der Reduktion der Unfallrate aufgezeigt werden. Befragungen von Verkehrsteilnehmern, die durch die Arbeitsstelle gefahren waren, zeigten zudem eine sehr große Akzeptanz und positive Resonanz auf die neue Gestaltung.