Detailergebnis zu DOK-Nr. 46064
Verkehrsbeeinflussung bei schwierigen Witterungsbedingungen
Autoren |
M. Mangold |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 7, S. 314-322, 7 B, 3 T, 11 Q
Aufgrund des Risikopotentials schlechter Witterungsbedingungen wird eine Berücksichtigung der Umfeldbedingungen im Steuerungsalgorithmus von Streckenbeeinflussungsanlagen empfohlen. Eine konzeptionelle Verbesserung wird darin gesehen, die Einflüsse Verkehrszustand, Lichtverhältnisse, Sichtweite sowie Fahrbahnzustand vierdimensional zu überlagern und entsprechende Tempolimits und Warnungen zu schalten. Dazu ist es erforderlich, die Umfeldgrößen Lichtverhältnisse, Sichtweite, Niederschlag, Nässe (ohne Regen) sowie optional auch die Glätte zu berücksichtigen und zu klassifizieren. Als angemessen im Hinblick auf die in Deutschland übliche Geschwindigkeitsstaffelung in geraden 20er-Schritten (120, 100, 80, 60, 40 km/h) wird die Unterteilung der Lichtverhältnisse in hell und dunkel, der Sichtweite in sechs Klassen und des Fahrbahnzustandes in sechs Klassen (inkl. Glätte) vorgeschlagen. Für die Beurteilung des Verkehrszustandes haben sich vier Bereiche (frei, teilgebunden, vollgebunden, instabil) bewährt. Während Lichtverhältnisse, Sichtweite, Nässe und Regen automatisch Schaltungen auslösen, sollten Glätteschaltungen nur im Open-Loop-Betrieb aktiviert werden. Insgesamt werden durch diese Steuerungsstrategie angepaßtere Anzeigen erwartet und damit auch eine bessere Beeinflussung von Einzelfahrern, d.h. eine Verringerung der Zahl und der Schwere von Fahrunfällen bei ungünstigen Verhältnissen. Verbesserungen bei der Beeinflussung von Kollektiven bei hohen Belastungen und schlechten Witterungsbedingungen (Auffahrunfälle) werden allerdings nur begrenzt erwartet, da die bestehenden Streckenbeeinflussungsanlagen in diesem Zielfeld schon jetzt deutliche positive Wirkungen zeigen.