Detailergebnis zu DOK-Nr. 46157
Ökosystemare Bewertung des Bodens - Ein Resümee zur Integration von Bodenschutzkonzepten in eine Stadtbiotopkartierung
Autoren |
S. Heinig |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
UVP-Report 10 (1996) Nr. 5, S. 240-243, 5 B, 10 Q
Es ist notwendig, daß der Bodenschutz in Umweltverträglichkeitsprüfungen künftig eine ausreichende Berücksichtigung erfährt. Hier wird eine naturschutzfachliche Bewertungssystematik für Böden und ihre Leistungsfähigkeit vorgestellt, welche die Schutzwürdigkeit und die Schutzbedürftigkeit bestimmter Böden nach konkreten örtlichen Umweltqualitätszielen der Stadt Mainz beurteilt. Dabei wird klar, daß die Untersuchungsparameter zur Ermittlung der Bodenpotentiale weitgehend mit denen der schon erfaßten Biotoptypen verglichen werden können. Sie stellen hinsichtlich Nutzungsanspruch, Natürlichkeit, Vorbelastung, Empfindlichkeit und Entwicklungspotential eine Bewertungsgrundlage empirisch erfaßter Bodennutzungstypen dar, die sicherere Aussagen erlaubt als irgendwelche strittigen Grenzwerte gerade noch tolerabler Schadstoffbelastung oder ökologischer Funktion. Die Möglichkeiten zum Bodenschutz sind in urban verdichteten Räumen stark beschnitten, aber um so dringender wahrzunehmen. Bei den Bodenqualitätszielen sollte der Aspekt der traditionellen Anbau- und Kulturformen besonders berücksichtigt werden. Die Ausweisung von Schutzgebieten zum Bodenschutz ist verstärkt anzustreben, denn Bodenschutz beinhaltet in aller Regel auch den Arten-, Biotop- und Gewässerschutz. Eine Komplettierung und Aktualisierung bodenkundlicher Daten ist für jede Kommune unerläßlich. Die Datendichte ist jedoch unterschiedlich, je nachdem ob es sich um ein Projekt nach wasser-, abfall- oder immissionsrechtlicher Abwägung handelt.