Detailergebnis zu DOK-Nr. 46159
Vergleich der Verfahren zur Rampenanalyse aus dem 1994er Highway Capacity Manual und dem FRESIM Simulationsmodell (Orig. engl.: Comparison of the 1994 highway capacity manual's ramp analysis procedures and the FRESIM model)
Autoren |
R.P. Roess J.M. Ulerio |
---|---|
Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
NCHRP Report H. 385, 1997, 89 S., Anhang, zahlr. B, T, 14 Q
Der Report vergleicht zwei unterschiedliche Modellansätze, die den Betriebsablauf an Autobahnrampen (Ein- und Ausfahrten) beschreiben. Neben dem seit längerem bekannten, auf Regressionsbasis arbeitenden Modell aus dem HCM, existiert seit kurzem das Programm FRESIM (Freeway Simulation), das auf einem mikroskopischen Modell basiert und in sekündlichem Abstand Einzelfahrzeuge auf einem Autobahnabschnitt mit Hilfe von Fahrzeugfolge- und Spurwechselalgorithmen simuliert. Derartige Ansätze benötigen vergleichsweise mehr Ausgangsdaten und einen höheren Arbeitsaufwand, dafür erhofft man sich aber auch genauere Ergebnisse. Aber erst in Kenntnis der Stärken und Schwächen dieser Methode kann man im Einzelfall abschätzen, ob der zusätzliche Aufwand zur Feinkalibrierung sinnvoll ist. Daher wurden in einer vergleichenden Feldstudie die folgenden nutzerrelevanten Kriterien bewertet: 1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Anwendungsbereichen; 2. die interne Logik der Modellansätze; 3. Qualitätsunterschiede in den Ergebnissen, wenn beide Modelle auf dieselben Grunddaten bezogen wurden; 4. die Vergleichbarkeit der Modellsensitivität auf entscheidende Eingabevariablen und 5. mögliche Verbesserungen an beiden Modellen. Bei beiden Methoden wurden Schwachstellen aufgedeckt. FRESIM produziert sinnvolle Systemergebnisse, aber die kleinräumige Analyse erscheint oft weniger logisch. Die Probleme entstehen vor allem bei der genauen Abbildung einzelner Verflechtungs- und Ausfahrvorgänge. Die HCM-Methode dagegen reflektiert nur die Zusammenhänge für genau die Randbedingungen, die bei der Modellentwicklung angenommen wurden, und eine gewisse Inkonsistenz der Vergleiche erschwert das Verständnis des Fahrerverhaltens auf die umgebenden Verkehrsströme und Straßenverhältnisse. Dieser Vergleich liefert also dem Praktiker ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Methoden, die beide dazu beitragen können, den Betriebsablauf auf einer Autobahn besser zu verstehen.