Detailergebnis zu DOK-Nr. 46169
Entwicklung eines Instrumentariums zur Erstellung von Verkehrszeichenplänen und deren Umsetzung bei der Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen - Teil 2: Methodik zur Überprüfung der Baustellenabsicherung
Autoren |
H.J. Kayser M. Heß M. Feldges |
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Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 691, 1996, S. 77-192, zahlr. B, T, Q
An Arbeitsstellen auf Bundesautobahnen muß der Verkehrsteilnehmer mittels entsprechender Absicherungselemente sicher geführt werden. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Sicherungsmaßnahmen sind in den RSA und der StVO formuliert. Auf dieser Basis wird ein spezieller Verkehrszeichenplan aufgestellt, dessen Einhaltung während der Bauzeit zu kontrollieren ist. In der Literatur beschriebene photometrische, photographische oder videotechnische Prüfverfahren werden bei Baustellenverkehrszeichen bisher nicht angewendet. Eine Kontrolle der Absicherung während der Bauzeit wird formlos durchgeführt; aufgrund fehlender Dokumentation ist eine Nachprüfbarkeit nur sehr eingeschränkt vorhanden. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollte daher ein Verfahren sowohl zur objektiven Überprüfung der lichttechnischen Qualität der eingesetzten Elemente als auch zur quantitativen Kontrolle während der gesamten Baustellendauer entwickelt werden. Sinn eines lichttechnischen Qualitätsstandards von Baustellenverkehrszeichen ist es, deren sicheres Erkennen zu gewährleisten. Hierzu wurde der Ansatz gewählt, die Leuchtdichte auf direktem Wege mit einem Photometer zu bestimmen. Aufgrund von Vorversuchen wurde einer statischen Messung im Bauhof im Sinne einer Eigenüberwachung der Vorzug vor dynamischer Messung aus dem fahrenden Fahrzeug bei Durchfahrt durch die Arbeitsstelle gegeben. Um die Verkehrszeichen aus der Sicht des Kraftfahrers zu bewerten und aufgrund der sehr stark differierenden Qualität über die Schilderfläche ist die Messung zur lichttechnischen Qualitätsbewertung integral durchgeführt worden. Deshalb wurden auch die Qualitätskriterien verkehrszeichen- und größenspezifisch festgelegt. Eine Meßkonfiguration auf der Basis eines Kfz-Scheinwerfers und eines handelsüblichen Photometers wurde entwickelt und getestet. Es konnten insgesamt 730 verschiedene Schilderproben erfaßt werden. Durch Aggregierung der Werte vergleichbarer Zeichen gelang es, für alle wesentlichen BAB-Baustellen-Verkehrszeichen eine statistisch ausreichende Stichprobe zu messen und Qualitätsbereiche festzulegen. Bei vergleichbaren Meßproben unterschiedlicher, subjektiver Qualität wurden bei integraler Messung in der Hell-Zone des Scheinwerfers z.T. extreme Meßwerteunterschiede ermittelt; selbst bei subjektiv gleichwertigen Schildern ergaben sich deutliche Differenzen. Aus diesem Grunde können die Anforderungen an die Genauigkeit des Verfahrens relativ niedrig sein. Die unter den festgelegten Randbedingungen mittels Referenzmessungen ermittelte Meßgenauigkeit von ca. ± 5 % wird somit als ausreichend angesehen. Das vorgeschlagene Bewertungsverfahren ist deutlich präziser als die rein subjektive Einschätzung. Es kann als Basis für eine Eigenüberwachung der Schilderqualität dienen. Eine Methode zur Prüfung der Übereinstimmung von Baustellenabsicherung während des Betriebs mit dem Verkehrszeichenplan wurde mittels einer "Wartungscheckliste" realisiert. Diese ist in Module in Anlehnung an verschiedene Baustellenbereiche gegliedert. Die Absicherungsmaterialien können nach den Kriterien Vollständigkeit, Standort, Befestigung, Sichtbarkeit und Sauberkeit überprüft werden. Die Nachprüfbarkeit kann durch Vorlage dieser Liste z.B. bei der zuständigen AM nach erfolgter Kontrollfahrt erreicht werden.