Detailergebnis zu DOK-Nr. 46181
Bewertung und Einschätzung in der Straßenverkehrstelematik (Orig. engl.: Evaluation and assessment in road transport telematics)
Autoren |
J.C. Miles K. Perrett |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Traffic Engineering + Control 38 (1997) Nr. 3, S. 142-148, 2 B, 3 T, 38 Q
Der Beitrag beleuchtet die Rolle und Bedeutung systematischer Bewertungen und Einschätzungen als Voraussetzung für Entscheidungen für Investitionen in die Straßenverkehrstelematik. In der EU werden dazu fünf Bewertungsbereiche betrachtet: (a) Technikeinschätzung (bezüglich der technischen Funktion des Systems), (b) Einschätzung der Nutzerakzeptanz (rückblickend bezogen auf das Verhalten der Nutzer und deren Wahrnehmung von Anwendungen), (c) Folgenabschätzung (hinsichtlich Sicherheit, Umfeldbedingungen oder Verkehrswirtschaftlichkeit), (d) Sozio-ökonomische Bewertung (entweder Kosten-Nutzen-Analysen oder Nutzwertanalyse) und (e) Finanzielle Einschätzung (dort, wo Telematikanwendungen - positiv oder negativ - auf das Kapital oder Betriebskosten eines Services Einfluß nehmen). Die gegenseitigen Abhängigkeiten dieser Bereiche und die unterschiedliche Qualität der Bewertung oder Abschätzung (quantitativ oder nur qualitativ) veranschaulichen die Komplexität dieser Problematik. Es wird darauf hingewiesen, daß die Europäische Kommission derzeit an einem, das gesamte Telematikprogramm umfassenden, vereinheitlichenden Ansatz diesbezüglich arbeitet; dies auch aufgrund der Notwendigkeit für potentielle Investoren, den Nutzen oder - insbesondere bei Privatinvestoren - die Kosten vorher einschätzen zu können. Empfohlen wird hierzu, daß ein sechster Bereich, nämlich eine (f) Marktanalyse mit einbezogen wird, um kommerziellen Aspekten besser gerecht werden zu können. Generell wird von den Autoren die Auffassung vertreten, daß die Einschätzung von Telematikanwendungen eine Methodik erfordert, die deutlicher intangible Kosten einschließt, z.B. Umweltverschmutzung, Staus, Reisekomfort und Zuverlässigkeit/Glaubwürdigkeit. Die bestehenden disaggregierten Modelle können einige dieser Punkte berücksichtigen, allerdings stehen die meisten einer allgemeinen Anwendung noch nicht zur Verfügung. Ein besonderes Problem stellt die Reaktion der Nutzer auf die einzelnen Telematikanwendungen dar, die weitgehend ungewiß ist und nur durch groß angelegte und damit realitätsnahe Demonstrationsprojekte erforscht werden kann.