Detailergebnis zu DOK-Nr. 46207
Zusammensetzung und Entwicklung des Schwerverkehrs in Deutschland anhand der Auswertungen von Langzeitversuchen
Autoren |
M. Friedrich |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 10.1 Inland |
Mitteilungen des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München H. 70, 1997, S. 29-41, 6 B, 5 T, 7 Q
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Langzeitbeobachtungen an ausgewählten Straßenabschnitten" der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) liegen von 180 Zählstellen Informationen zur Verkehrsbelastung und Straßenbeschaffenheit vor. Die Meßergebnisse der Achslastzählungen und die Verkehrsdaten-Sondererhebungen geben Kenntnis über die tatsächliche Belastung des Straßenoberbaus aus der Zusammensetzung des Verkehrskollektivs. Die Untersuchung der Entwicklung der DTV(hoch SV)-Werte ergibt eine in der Regel deutliche Zunahme des Schwerverkehrs in den siebziger und achtziger Jahren. Bei den Bundesautobahnen stellt sich eine mittlere Steigerung von 4,9 % ("mittel belastete" Straßen) bzw. 4,0 % ("mittel belastete" Straßen) ein, bei Bundesstraßen liegen die Veränderungsraten bei 2,3 % ("mittel belastet") bzw. 3,9 % ("stark belastet"), im Bereich der Landesstraßen macht sich eine Zunahme von 1,4 % ("mittel belastet") bzw. 1,7 % ("stark belastet") bemerkbar. Aus einem Vergleich der durchschnittlichen, konstanten Veränderungsraten des Schwerverkehrs mit den Prognosefaktoren der RStO 86/89 gehen sowohl für Autobahnen als auch für Bundes- und Landesstraßen höhere als in den Richtlinien angenommene Steigerungsraten hervor. Aus diesem Grund sollte bei der Ermittlung der Bauklasse eine stärkere Bewertung der Zunahme des Schwerverkehrs sowohl bei Autobahnen als auch bei Bundes- und Landesstraßen erfolgen. Auch bei den durchschnittlichen, jährlichen Veränderungsraten der Lastklassenbelegung liegt in der Regel eine Zunahme vor. Da gerade in Lastklasse 7 (> 12 t) ein besonders großer Anstieg zu verzeichnen ist, wäre es sinnvoll, diese Lastklasse bei zukünftigen Messungen weiter aufzugliedern um Aufschluß über die Verteilung der sehr hohen Achslasten zu erhalten. Um die straßenbeanspruchende Wirkung des Schwerverkehrs der einzelnen Abschnitte quantifizieren und vergleichen zu können, werden die Achsmengen mit verschiedenen Potenzen bewertet und in äquivalente Achsübergänge einer 10 t-Einzelachse überführt. Unter Zugrundelegung der 4. Potenz belaufen sich die jährlichen, äquivalenten 10 t-Achsübergänge bei Bundesautobahnen im Bereich von ungefähr 150.000 bis 2.000.000, bei Bundesstraßen liegen sie in einem Rahmen von annähernd 30.000 bis 400.000 und bei Landesstraßen ergeben sich zirka 6.000 bis 280.000 Achsübergänge.