Detailergebnis zu DOK-Nr. 46243
50 Jahre Landespflege in Westfalen-Lippe - Berichte aus der Arbeit des Westfälischen Amtes für Landes- und Baupflege von 1947-1997 mit Zeitdokumenten und Bibliographien
Autoren |
B. Tenbergen |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 0.4 Tätigkeitsberichte 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Beiträge zur Landespflege: Schriftenreihe des Westfälischen Amtes für Landes- und Baupflege H. 13, 1997, 168 S., zahlr. B, 2 T, zahlr. Q
Anläßlich der 50jährigen Geschichte der amtlichen Landespflege beim heutigen Landschaftsverband Westfalen-Lippe werden in diesem Heft Veröffentlichungen des Amtes und seiner Mitarbeiter zusammengestellt, an denen die wechselnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und daraus resultierende Aufgabenstellungen ebenso deutlich erkennbar sind, wie die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Landschaftspflege. Es wird manifestiert wie sich in dieser Spanne, nicht nur regional, Heimatfreunde, Landschaftsarchitekten, Agrarier, Biologen und Ökologen bemüht, auseinandergesetzt und überzeugt haben. Zunächst wurden, mit Genehmigung der Britischen Militärregierung, Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung gefördert, die einer Verkarstung, Versteppung und Verwehung der Böden entgegenwirken. In den Notjahren der Nachkriegszeit waren durch Kahlschlag und Neuansiedlung heimatvertriebener Bauern vielerorts die letzten Gehölze gerodet und Moore kultiviert worden. Dies führte zu dramatischen Erosionen und Ernteverlusten. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gelang es den Agrarbehörden wertvolle Landschaftsbestandteile zu erhalten und im Laufe der Jahre ein Netz neuer Schutzpflanzungen zu entwickeln. Dabei konzentrierte sich das Amt auf die Bepflanzungsplanung sowie auf die Auswahl und die Gestellung geeigneten Pflanzgutes. Die Pflanzung wurde von den Beteiligten, oft von Schulklassen, in eigener Leistung durchgeführt. Seit Ende der 50er Jahre kam die Planung von Naturparken hinzu, mit der Erhaltung von Wiesentälern, Waldumwandlungen, Gewässernaturierungen, Gestaltungsvorschlägen für Baggerseen und der Errichtung von Erholungseinrichtungen. Den Kommunen und Kreisen wurde bei der Erstellung von Grünordnungsplänen und Landschaftsrahmenplänen geholfen, der Begriff des "Landschaftsplanes" ging von hier aus und fand Niederschlag in der Naturschutzgesetzgebung. Die Erfahrungen des Amtes und seiner Mitarbeiter schlagen sich in zahlreichen Fachinformationen, Regelwerken und Anregungen naturschutzfachlicher Forschungsvorhaben nieder, nicht zuletzt auch in der Arbeit des Arbeitsausschusses Landschaftsgestaltung der FGSV. Landschaftsplanung als Vorsorgeplanung war stets das Motto des Amtes. Daher war es immer bemüht, Defizite der Landschaftsentwicklung zu erkennen, Eingriffstatbestände und -folgen aufzuzeigen, entsprechende Maßnahmen vorzuschlagen und planerisch auszuarbeiten. Mit der organisatorischen Zusammenlegung der Landschaftspflege mit der amtlichen Baudenkmalpflege hat Westfalen einen Weg beschritten, diesen Dienst als umfassende Kulturlandschaftspflege erfolgreich weiterzuführen.