Detailergebnis zu DOK-Nr. 46293
Untersuchungen zum Einsatz von Geokunststoffen im Straßenbau - Dynamische Belastungsversuche in einem großmaßstäblichen Versuchsstand
Autoren |
F. Wellner K. Rossberg T. Gleitz |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien 9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Schriftenreihe des Lehrstuhls Straßenbau, Technische Universität Dresden H. 4, 1996, 68 S., zahlr. B, T, Q, Anhang
In einem Versuchsstand der TU Dresden ist die Wirksamkeit von Geokunststoffen in Straßenbefestigungen bei dynamischer Lasteintragung getestet worden. Der Versuchsstand hat eine Grundrißfläche von 2,5 qm. Befestigungen können bis 90 cm Dicke eingebaut werden. Die untersuchten Schichtensysteme bestanden aus einer Bodenschicht von 20 bis 30 cm Dicke, mit gezielt eingestellter Tragfähigkeit (E(Index v2) = 5 bis 20 N/mm², 120 N/mm²) sowie einer mit Geokunststoff bewehrten Tragschicht aus Kiessand, 40 cm dick. Mit gleichem Schichtenaufbau, jedoch ohne Geokunststoffbewehrung wurden Vergleichsvarianten getestet. Als Geokunststoffe sind Geogitter, Vlies, Gewebe und Geogitter, kombiniert mit Vlies verwendet worden. Die Bewehrung wurde in der Mitte und an der Unterseite der Tragschicht eingelegt. Die Lasteintragung erfolgte über eine Stahlplatte mit einem Durchmesser von 30 cm, unmittelbar auf der ungebundenen oberen Befestigungsschicht. Die Belastung wurde als Druck-Schwellbelastung mit max. 0,2 N/mm² Spannung mit einer Frequenz von 5 Hz vorgegeben. Bei den Schichtensystemen mit geringer Bodentragfähigkeit ist die Zahl der Lastwechsel auf 200.000 begrenzt worden, bei hoher Bodentragfähigkeit konnten 1. 000.000 Lastwechsel eingebracht werden. Die elastischen und plastischen Verformungen an der Oberfläche sind gemessen worden. Nach Auswertung aller Versuche sind keine tendenziellen Unterschiede des Verhaltens der Befestigungen mit und ohne Geokunststoffe festgestellt worden. Dabei wurde angemerkt, daß die bleibenden Verformungen nicht größer als 1 cm zugelassen wurden, was für das klassifizierte Straßennetz auch als Obergrenze anzusehen ist. Es wird empfohlen, ähnliche Untersuchungen mit zugelassenen Obergrenzen zwischen 1 bis 5 cm zu wiederholen, um Aussagen der Wirksamkeit der Geokunststoffe beispielsweise für landwirtschaftlichen Wegebau bzw. auch für Baustraßen zu erhalten