Detailergebnis zu DOK-Nr. 46339
Aktuelle Fragen der Streustoff-Anwendung
Autoren |
K. Moritz |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Städtetag 50 (1997) Nr. 4, S. 295-300, 1 T, 28 Q
Die Diskussion über die richtige Wahl der Streustoffe im Winterdienst wird durch ökologische und ökonomische Überlegungen bestimmt. Der Bericht befaßt sich einleitend mit den geforderten Qualitätskriterien für die Taustoffe NaCl, CaCl(Index 2) und MgCl(Index 2) sowie für abstumpfende Streustoffe. Ferner werden alternative Taustoffe behandelt, insbesondere das in den USA entwickelte Kalzium-Magnesium-Acetat (CMA). Die Korrosionswirkung von CMA auf Metalle ist geringer als bei Salzen, Beton wird nicht negativ beeinflußt. Andererseits aber ist die Tauleistung von CMA im Vergleich zu NaCl geringer, die Lagerung wegen hygroskopischen Eigenschaften des CMA schwieriger und mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden. Hinzu kommt, daß durch die geringere Dichte ein ungefähr 60 % höherer Stauraum für die Lagerung von CMA erforderlich ist. Mit ca. 1.500 DM pro Tonne ist CMA erheblich teurer als NaCl. Die allgemeine Anwendung von CMA kann daher nicht empfohlen werden. Wegen der Probleme beim Einsatz abstumpfender Streustoffe auf die Umwelt (Staubbelastung, schwierige Entsorgung) ist der Einsatz abstumpfender Stoffe aus rechtlichen Gründen grundsätzlich in Frage zu stellen. Es verbleibt daher die Anwendung von Salzen, was inzwischen auch vom Bundesumweltamt akzeptiert wird; das Ziel muß sein den Salzverbrauch durch Einsatz moderner Techniken und guter Schulung des Personals soweit als möglich zu reduzieren.