Detailergebnis zu DOK-Nr. 46346
Die Aufgabe des Bauherrn in der heutigen Gesellschaft (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
V. Hahn |
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Sachgebiete |
0.12 Ingenieurberuf 1.0 Allgemeines 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Betonwerk + Fertigteil-Technik 63 (1997) Nr. 6, S. 42-51, 5 B
Die überragende Bedeutung des Bauherren als Träger der Entscheidungen über Entwurf, Ausführung und Kosten wird in vielseitigen Betrachtungen über Sinn, Gestaltung und Funktion von Bauten aus Bereichen der Stadtplanung, der Architektur und des Ingenieurbaues dargestellt. Hinter großen historischen Bauten stand zumeist eine Bauherrenpersönlichkeit, die namentlich bekannt war und alle Kompetenzen, aber auch die Verantwortung hatte. Der Bauherr in der Demokratie ist die Gesellschaft bzw. die Summe aller Bauherren, die für die Gesellschaft tätig sind. Entscheidungen werden anonym von Gremien getragen; die Verantwortung des einzelnen endet mit der Beschlußfassung des Gremiums. Es fehlt also der namentlich bekannte und verantwortliche Bauherr. An Beispielen wird dargelegt, inwieweit die Vielfalt, aber auch die Sensibilität im Städtebau einer Ordnung bedarf, die Gestaltung dominierender Gebäude durch deren Architektur bildende und soziale Funktionen trägt, Ingenieurbauten technisch und gestalterisch das Beste bieten können, aber dem Druck des Rechnungshofes unterliegen. Auch wird der Entscheidungsspielraum des Bauherren durch umfangreichere Vorschriften immer enger. Der Autor stellt demgegenüber als Plädoyer das Wort von Albert Schweitzer, daß die Menschen die Häuser bauen und dann die Häuser die Menschen formen. Für diese Aufgabe gilt es, die Besten zu suchen und zu finden. Das wird nur gelingen, wenn ein Bauherr die Entscheidungen mitzutragen hat und wenn ihm in den Ministerien die oberen Ränge nicht verschlossen sind. Wer Bauten verantworten muß, kann nicht anonym sein.