Detailergebnis zu DOK-Nr. 46351
Strukturwandel der Innenstädte und mögliche Auswirkungen auf den Stadtverkehr
Autoren |
P. Baron |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 7/8, S. 367-370, 4 B, 9 Q
Die Kernbereiche der Städte stellen im allgemeinen auch die Zentren von Handel, Dienstleistungen und Verwaltung dar. Insbesondere der Dienstleistungssektor verändert sich im Zuge der raschen Entwicklung der Telekommunikation. Dies ist u.a. am wachsenden Leerstand an Büroflächen erkennbar. Um den Nutzungsgrad der Büroflächen zu erhöhen, geben bereits eine Reihe von Dienstleistungsfirmen das Konzept des "eigenen Schreibtischs für alle Beschäftigten" auf, die vorhandenen Flächen werden flexibel genutzt. Eine andere Möglichkeit besteht in der Auslagerung der in den Innenstädten nicht unbedingt erforderlichen Arbeitsplätze (betrifft rd. 80 % der vorhandenen Arbeitsplätze), um die Kosten für Büroflächen zu senken. Hierfür gibt es drei Optionen: die Gründung von Satellitenbüros, den Betrieb von Nachbarschaftsbüros durch mehrere Unternehmen und die Telearbeit durch die Einrichtung eines "Home Office" für ausgewählte Beschäftigte. Eine Folge der Auslagerung der Arbeitsplätze wäre der Kaufkraftverlust für den innerstädtischen Einzelhandel und dessen Abwanderung. Mit dem Konzept des "Erlebniseinkaufs" und durch die Umwandlung leerstehender Büroflächen in Wohnungen versuchen einige Kommunen die Innenstädte wiederzubeleben. Jedoch sind die Auswirkungen der Umstrukturierung des Dienstleistungssektors auf den Stadtverkehr unverkennbar. Das berufsbedingte morgendliche Spitzenverkehrsaufkommen im MIV wird spürbar abnehmen und auch im ÖPNV werden die Nachfragespitzen, die zu hohen Betriebskosten führen, geglättet. Problematisch erscheint jedoch die verkehrliche Erschließung der im Raum verstreuten Satelliten- und Nachbarschaftsbüros, deren Bedienung mit öffentlichen Verkehrsmitteln unrentabel ist. Um eine Zunahme des MIV zu verhindern, müßten Fahrgemeinschaften konsequent gefördert werden.