Detailergebnis zu DOK-Nr. 46374
Erhöhen zeitorientierte Straßenbenutzungsgebühren die Risikobereitschaft? - Ergebnisse aus dem Fahrsimulator (Orig. engl.: Do time-based road-user charges induce risk-taking? - Results from a driving simulator)
Autoren |
P.W. Bonsall I.A. Palmer |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 6.0 Allgemeines |
Traffic Engineering + Control 38 (1997) Nr. 4, S. 200-203 + 208, 2 B, 3 T, 11 Q
Die Untersuchungen wurden an einem Fahrsimulator durchgeführt. Die Teststrecke war 4,5 km lang und simulierte typische Strecken aus einem innerstädtischen Straßennetz. Hinsichtlich des Untersuchungszieles wurden mehrere Örtlichkeiten implementiert, an denen sich die Risikobereitschaft quantifizieren ließ, z.B. Linksabbiegen, Signalwechsel von Grün nach Rot, verbotene Fahrstreifenbenutzung etc.. Es wurden 9 verschiedene Gebührenhöhen getestet. Die Bandbreite der Gebühren bewegte sich zwischen keinem Auferlegen einer Gebühr und bis zu 150 Pence pro Minute Haltezeit oder sehr langsamer Fahrt. Die Schlußfolgerungen sind: 1. die Wahrscheinlichkeit zu riskanten Fahrverhalten verdoppelt sich bei zeitorientierten Straßenbenutzungsgebühren, 2. auf einem hohen Signifikanzniveau (S > 95 %) wird an einigen Streckenabschnitten Rotlicht mißachtet, die Geschwindigkeit überschritten und verbotene Fahrstreifen benutzt, 3. schon bei den niedrigsten Gebühren wird eine riskante Fahrweise beobachtet. Die Untersuchung zeigt deutlich, daß Fahrer bei zeitorientierten Straßenbenutzungsgebühren bereit sind ein größeres Risiko einzugehen als bei Straßenbenutzungsgebühren ohne Berücksichtigung der Zeit. Aufgrund der durch zeitorientierte Straßenbenutzungsgebühren bedingten riskanten Fahrweise sollte diese aus ethischen Gründen nicht angewendet werden.