Detailergebnis zu DOK-Nr. 46406
Sulfathaltige Flugaschen (Primärentschwefelung) - Verwendung im Straßenbau (Orig. franz.: Les cendres volantes sulfatées (désulfuration primaire)
Autoren |
J.-P. Benaben C. Delsol A. Carles-Gibergues |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (1997) Nr. 209, S. 29-34, 4 B, 7 T, 4 Q
Aufgrund ihrer hydraulischen Wirkung sind primärentschwefelte Flugaschen, die in Wärmekraftwerken anfallen, für den Einsatz im Straßenbau prädestiniert. Durch Zugabe von gelöschtem Kalk in der Brennkammer wird der Sulfatgehalt gemindert. Sie unterscheiden sich von anderen Flugaschen durch ihren Anteil an Kalziumoxyd und Sulfid. Die Flugaschen werden in Frankreich entsprechend ihres Herkunftsortes in bestimmten Normen klassifiziert (NF P 98), in denen auch die Anforderungen dargestellt werden: Zusammensetzung der Zuschlagstoffe, Proctor-Versuche, Druck- und Zugfestigkeit, Entwicklung der Elastizitätsmoduli in Abhängigkeit von der Rezeptur. Es wird festgestellt, daß mit steigendem Anteil an Flugaschen (von 5 bis zu 15 %) die Druck- und Zugfestigkeit deutlich zunehmen, der E-Modul geringfügig wächst. Die in Laborversuchen gewonnenen Erfahrungen zeigen, daß die vermindert sulfathaltigen Flugaschen als Bindemittel für die Bodenverfestigung mit einem Gehalt von 5-6 Gew.-% eingesetzt werden können; als zusätzliches Bindemittel im Walzbeton haben sich Dosierungen von 10-15 Gew.-% bewährt. Aufgrund der positiven Laborergebnisse sind im Rahmen des Neubaus eines Parkplatzes Versuche in situ durchgeführt worden, wobei die Tragschicht aus einem Kiessand mit vermindert schwefelhaltiger Silizium-Kalzium-Flugasche aufgebaut worden ist. Die Ergebnisse dieses Versuchsobjektes fließen in den Beitrag mit ein.