Detailergebnis zu DOK-Nr. 46481
"Natürliches Material" als Ressource für die Minderung des Verkehrslärms an Straßen (Orig. franz.: Le matériau naturel, ressource pour la protection acoustique au voisinage des voies routières)
Autoren |
J.-M. Rapin |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Revue Générale des Routes (1997) Nr. 753, S. 43-46, 5 B, 3 Q
Der abschirmenden Wirkung von Erdwällen und Böschungen wird in Regelwerken im allgemeinen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Bei der Berechnung des Verkehrslärms werden sie wie dünne Lärmschutzwände behandelt. Durch breite Erdwälle mit bepflanzter Krone können aber bei schrägem Einfall von Verkehrslärm höhere Pegelminderungen erzielt werden, als durch eine gleich hohe Lärmschutzwand. Durch geeignete Wahl des Erdbodens auf der Wallböschung kann die bei der Schallausbreitung unter kleinen Winkeln wirksame Bodenabsorption noch verstärkt werden, während sie durch Lärmschutzwände nahezu aufgehoben wird. Auch Lärmschutz durch Bepflanzung scheint keine Utopie zu sein, wenn mindestens 50 m freie Landfläche auf beiden Straßenseiten zur Verfügung steht. Die Wirkung einer einzelnen Baumreihe ist aber Null. Dichter Wald mit Unterholz und Buschbepflanzung erbringt jedoch bei der Schallausbreitung eine zusätzliche Pegelminderung von ungefähr einem dB pro 10 m Bepflanzungstiefe. Für eine richtige Beurteilung der Absorption von Boden und Bepflanzungen und insbesondere auch des komplizierten Zusammenspiels dieser Effekte mit dem Wind und Temperaturinversionen sind aber noch weitere Untersuchungen erforderlich.