Detailergebnis zu DOK-Nr. 46530
Planung von Erhaltungsmaßnahmen und der Mittelverwendung im Rahmen eines Pavement-Management-Systems (PMS)
Autoren |
G. Maerschalk |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Straße und Autobahn 48 (1997) Nr. 11, S. 627-643, 15 B, 26 Q
Ein PMS verwertet Informationen über den Straßenbestand, -verkehr und -zustand für die Optimierung erhaltungsstrategischer Entscheidungen. In einem Forschungsprojekt wurden die Algorithmen für ein derartiges PMS entwickelt und getestet. Im Systemablauf wird nach der Definition des Prognosezeitraums zunächst das Analysenetz ausgewählt. Erhaltungsmaßnahmen an Abschnitten dieses Analysenetzes kommen in Betracht, wenn Eingreifbereiche zwischen vorgegebenen Warn- und Schwellenwerten des Straßenzustands erreicht werden. Dazu muß die Schadensentwicklung bei ungestörtem Verlauf ("nichts tun") mit Hilfe von Verhaltensfunktionen bestimmt werden. Um Erhaltungsmaßnahmen realistisch bewerten zu können, wird abgeschätzt, welche Befestigungsschichten jeweils betroffen sein könnten. Danach werden systemintern alle Maßnahmen ausgeschlossen, die technologisch nicht möglich sind. Mit diesen Vorbereitungen bewertet das PMS alle zulässigen Maßnahmearten und -zeitpunkte (Erhaltungsstrategien) der Netzabschnitte für den Prognosezeitraum. Dazu werden die Instandsetzungs- bzw. Erneuerungskosten und die Folgekosten für die bauliche Unterhaltung summiert. Jeder Maßnahme wird dann eine Wirkung zugeordnet, unmittelbar durch Zurücksetzen der Zustandswerte und längerfristig durch Auswahl des Zustandsverlaufs nach der Maßnahme. Damit können die Nutzen ermittelt und mit der "Nichts-tun"-Variante verglichen werden. Die abschnittsweise Reihung der Strategien nach dem Nutzen-Kosten-Verhältnis wird als "Variantenreihung" ausgewiesen. Für die netzbezogene Optimierung werden zunächst alle Varianten über die Zielfunktion "maximaler Nutzenzuwachs bei ansteigenden Kosten" gereiht. Aus dieser Reihung wird jedem Abschnitt die im Budgetrahmen günstigste Strategie zugeordnet. Die vorgegebenen Baulose und die vom PMS ausgewiesenen Strategien können noch extern geändert werden. Das PMS liefert Aussagen zu den Wirkungen auf den Zustand, die sich bei begrenzten Erhaltungsmitteln, bei anspruchsvollen, einfacheren oder aufgeschobenen Erhaltungsmaßnahmen ergeben. Die Ergebnisse eines praxisbezogenen Tests zeigen, daß nunmehr ein Instrumentarium für Entscheidungshilfen zu den wirtschaftlich günstigsten Erhaltungsstrategien, zur Reihung von Maßnahmen sowie zur Prognose des Erhaltungsbedarfs verfügbar ist.