Detailergebnis zu DOK-Nr. 46564
Räumliche Planung unter Unsicherheit
Autoren |
M. Ortgiese |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Schriftenreihe des Instituts für Städtebau und Landesplanung der Universität (TH) Karlsruhe H. 28, 1997, 142 S., zahlr. B, T, Q
Die Arbeit betrachtet das Themenfeld der räumlichen Planung unter Unsicherheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln, identifiziert Komponenten und stellt wesentliche entscheidungslogische Zusammenhänge her. Die Unsicherheit bezüglich der Zukunftsinformation ist hierbei nur ein Aspekt. Weitere Quellen werden unter den Begriffen Wert- und Verhaltensunsicherheit subsumiert. Eine isolierte Betrachtungsweise, wie die Fokussierung der Informationsunsicherheiten, scheidet aufgrund dieser Interdependenzen aus. Die klassischen Sicherheitskonzepte des konstruktiven Ingenieurbaus sind auf die räumliche Planung nicht zu übertragen. Ihnen liegen experimentell ermittelte Festigkeitswerte sowie statistisch beschriebene Lastgrößen zugrunde. Entsprechende Grundlagen stehen für die räumliche Planung nicht zur Verfügung und der Komplexitätsgrad ist höher, weshalb sich zahlreiche Quellen der Unsicherheit ergeben. Entscheidungen zur räumlichen Planung fallen daher als raum- und zeitpunktbezogene Wertaussagen. Sie können nicht auf a priori festgelegte komplexe Zielsysteme zurückgreifen, sondern führen zum Wahrscheinlichkeitsbegriff. Welche Informationen benötigt und wie sie eingeschätzt werden, wird für die räumliche Planung als stark subjektabhängig dargestellt. Subjektive Wahrscheinlichkeiten drücken den "Grad des Glaubens" aus, der widerspiegelt, inwieweit ein möglicher Schaden zugunsten eines Vorteils in Kauf genommen werden soll. Das Risiko wird somit in die Nähe von Abwägung gerückt, die entscheiden muß, wie groß das jeweilige Risiko sein darf, da eine mögliche Gefahr nicht zwangsläufig zu einem Schadenseintritt führt.