Detailergebnis zu DOK-Nr. 46603
Rheologische Eigenschaften von Bitumen - Interpretation der Prüfergebnisse (Teil 1)
Autoren |
J. Bonnot |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.1 Bitumen, Asphalt |
Bitumen 58 (1996) Nr. 4, S. 162-172, 19 B, 23 Q
Der Moderatorenbericht des europäischen Workshops "Rheologie von Bitumen" stellt den indirekten Nutzen einer Bestimmung der rheologischen Eigenschaften von Bitumen heraus: Aufklärung über die Bindemittelstruktur und Vorhersage der Eigenschaften der damit hergestellten Asphaltschichten. Eingehender untersucht wird als rheologisches Prüfverfahren mit dem weitesten Anwendungsbereich die Bestimmung des komplexen Moduls über das Aufbringen sinusförmiger Dehnungen. Hierzu werden einige prüftechnische Aspekte angesprochen und verschiedene rheologische Modelle zur mathematischen Auswertung der Versuche behandelt. Interpretationsmöglichkeiten hinsichtlich der Bitumenstruktur, auch für polymermodifizierte Bitumen, werden aufgezeigt. Mit den einfachen - vorzugsweise bei niedrigen Temperaturen - durchzuführenden Kriech- und Relaxationsversuchen kann bei vorliegender linearer Viskoelastizität ebenfalls auf das Verhalten unter beliebigen Spannungen geschlossen werden. In Anpassung an verhaltensorientierte Merkmale wie Verdichtbarkeit oder Verformungswiderstand von Asphalt bei Gebrauchstemperaturen sind auch Viskositätsmessungen bei höherer Temperatur sinnvoll. Zusammenhänge zwischen nicht-Newtonschem Fließverhalten und Bitumenstruktur sind dabei erkennbar.