Detailergebnis zu DOK-Nr. 46648
Bau des Absenktunnels unter dem Øresund (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
H. Hentschel |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1997) Nr. 7, S. 32-42, 14 B
In einer Kombination aus einem rund 3,7 km langen Tunnel, einer 4 km langen künstlichen Insel und einer 7,8 km langen Brücke sollen vom Jahre 2000 an eine vierstreifige Autobahn und eine zweigleisige Eisenbahn den Øresund zwischen Dänemark und Schweden queren. Bauherr dieser Verbindung ist ein Konsortium, das Dänemark und Schweden je zur Hälfte gehört. Finanziert wird der Bau mit einem Budget von 5,7 Mrd. DM, deren Tilgung und Zinsen durch eine Benutzungsgebühr aufgebracht werden. Von dänischer Seite aus, liegen die ersten 3 km der Verbindung in der Einflugschneise des Kopenhagener Flughafens, der Bau einer Brücke kam deshalb hier nicht in Frage. Der Bauherr entschied sich für die Ausführung eines Absenktunnels bis zur künstlichen Insel Pepparholm. Die 3,52 km lange Absenkstrecke wird aus 20 Elementen von je 176 m Länge gebaut. Mit 2 Röhren für die beiden Fahrbahnen der Autobahn und einem dazwischenliegenden, begehbaren Servicegang sowie 2 jeweils eingleisigen Röhren für die Eisenbahn ist der Tunnel 42 m breit und 8,50 m hoch. Der tiefste Punkt des Tunnels liegt etwa 20 m unter der Wasseroberfläche. Die Elemente werden in 22 m Abschnitten im Taktschiebeverfahren betoniert und aus der Produktionshalle herausgeschoben. Dieses im Brückenbau seit den 60er Jahren bekannte Verfahren wird im Tunnelbau hier zum ersten Mal eingesetzt. Die Elemente werden aus wasserundurchlässigem Beton in monolithischer Bauweise hergestellt. Seit August 1997 sind bereits mehrere Elemente abgesenkt worden.