Detailergebnis zu DOK-Nr. 46649
Planung und Ausführung des Tunnels Königshainer Berge (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
W. Kagerer K.-H. Reintjes R. Voyé |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1997) Nr. 7, S. 20-31, 10 B
Die Bundesautobahn A 4 wird künftig eine der wichtigsten West-Ost- Verkehrsadern in der Bundesrepublik Deutschland sein. Am östlichen Ende der A 4 wird derzeit ein etwa 30 km langer Abschnitt zwischen Bautzen und Görlitz fertiggestellt. Im Bereich der Königshainer Berge entschied man sich für den Bau des mit 3,3 km Länge derzeit längsten Straßentunnels in Deutschland. Tiefgründige Klüftung und Verwitterung des anstehenden Granitmassivs erschwerten Planung und Ausführung des Bauwerks. Der Tunnel umfaßt zwei Parallelröhren mit jeweils zwei Fahrstreifen und Notgehwegen. Die Ausbruchfläche beträgt im Regelquerschnitt 80,5 m². Im Abstand von 670 m werden 4 Pannenbuchten je Röhre angeordnet. Zwischen den Röhren werden 9 Verbindungstunnel hergestellt. Damit konnten alle Anforderungen an einen sicheren Betrieb des Tunnels auch im Brandfall wirtschaftlich erfüllt werden. Dies gilt besonders für das Lüftungssystem. Der Tunnel wurde im konventionellen Sprengvortrieb hergestellt mit einer Außenschale aus Spritzbeton, Bögen, Mattenbewehrung und Ankern, einer 2 mm dicken PE-Folie als Abdichtung und einer Innenschale aus Ortbeton. Die Betriebseinrichtungen wurden nach den Vorgaben der RABT 1994 geplant. Die Steuerung erfolgt grundsätzlich automatisch, eine ständige personelle Besetzung der Betriebsgebäude ist nicht erforderlich. Bei Betriebsstörungen gehen Meldungen an die zuständige Autobahnmeisterei. Die Bauzeit für den Vortrieb betrug 14 Monate, die Inbetriebnahme wird planmäßig Anfang 1999 nach insgesamt dreijähriger Bauzeit erfolgen. Die Baukosten betragen einschließlich Betriebstechnik 166 Mio. DM.