Detailergebnis zu DOK-Nr. 46650
Die historische Entwicklung des Straßennetzes in Sachsen
Autoren |
M. Feller J. Schmiedel |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Rochlitz: Sächsisches Landesinstitut für Straßenbau, 1997, 17 S., 4 B, 2 T, 8 Q (Fachinformation Nr. 1)
Die historischen und geographischen Grundlagen weisen Sachsen schon vor der deutschen Besiedlung im 10. Jh. als Durchgangsland wichtiger europäischer Verbindungen aus, zu denen z.B. die wichtige Hohe Straße zwischen Erfurt und Breslau zählte. So behielt das Land im Verkehrswesen in den letzten zehn Jahrhunderten immer die Nase vorn. Im 18. Jh. bereits entstanden in Sachsen einige Reglements etwa zur Baulast von Straßen oder ihre Anlage und ihren Bau betreffend. Entscheidende Impulse dafür gingen von August dem Starken und von seinem Sohn Friedrich August II.aus. Damals entstanden rechtliche Regelungen für das Straßenwesen, die erst im Jahr 1934 vom Straßenneuregelungsgesetz außer Kraft gesetzt wurden. Auch Napoleon trug zum damals aktuellen Stand des Straßenwesens in Sachsen bei. Der stürmische Bau von Eisenbahnen in Sachsen ab 1840 führte zu einer Straßenbaupause mit teilweiser Umorientierung des Straßennetzes, die den Vorteil hatte, daß man vom modernen Brückenbau der Eisenbahner in dem topographisch stark gegliederten Land lernen konnte. Mit dem Aufkommen des Kraftfahrzeuges vor dem Ersten Weltkrieg wurde ein kräftiger Neu- und Ausbau von Straßen und Brücken zwischen den beiden Weltkriegen eingeleitet. Damals wurde die Planung der Autobahnen festgelegt und mit ihrem Bau begonnen, der allerdings im Zweiten Weltkrieg zum Erliegen kam. Die DDR hat sich auf nur wenige Straßenprojekte beschränken müssen. Erst nach der Wiedervereinigung kam der Straßenbau wieder in Fahrt, so daß die einst geplanten Autobahnen nahezu fertiggestellt und/oder gründlich erneuert und erweitert sind. Mit einer Straßendichte von 744 m/qkm verfügt Sachsen heute über ein dichteres Netz von Straßen als der Durchschnitt aller Bundesländer mit 636 m/qkm ist immer noch eine wichtige Drehscheibe des Verkehrs wie zu Zeiten der Hohen Straße und der Frankenstraße im Mittelalter.