Detailergebnis zu DOK-Nr. 46825
Streifenweise Erneuerung von alten abgängigen Betondecken unter Beibehaltung der meist vorkommenden Dicke von 20 bis 22 cm
Autoren |
A. Kühn |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Mitteilungen des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München H. 72, 1997, 92 S., zahlr. B, 9 T, Anhang / Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 748, 1997, 82 S., 32 B, 9 T, 57 Q, Anhang
In den 70er Jahren gebaute Betondecken weisen überwiegend Dicken von 20 bzw. 22 cm auf. Diese aus heutiger Sicht zu geringe Deckendicke führt insbesondere im Bereich des rechten Fahrstreifens zu vorzeitigen Schäden. Da bei streifenweiser Erneuerung der Einbau dickerer Schichten zu entwässerungstechnischen Problemen führt, wurde untersucht,ob durch Erhöhung der Biegezugfestigkeit des Betons oder durch eine Veränderung der Plattengeometrie eine dem noch intakten Fahrstreifen entsprechende Nutzungsdauer des zusanierenden Hauptfahrstreifens von etwa 20 Jahren zuerreichen ist. Wie eine Auswertung von Baustellendaten üblicher Straßenbetone (B 35) mit und ohne Silikazusatz und Werten aus dem Flughafenbau (B 45) zeigte, sind der Erhöhung der Biegezugfestigkeit enge Grenzen gesetzt. Die Reduzierungder temperaturbedingt auftretenden Wölbspannungen durch eine Verkleinerung der Plattenabmessungen wurde deshalb nach verschiedenen Verfahren rechnerisch überprüft. Untersucht wurde dazu die Überlagerung der Lastfälle Erwärmung der Platte von oben und Beanspruchung aus Verkehrslasten, jeweils für die Plattenmitte und den Plattenrand. Bei einer veränderten Fugenteilung der in der Regel 5 m x 4,25 m großen Betonplatten auf halbe Plattenabmessungen (2,5 m x 2,125 m) und einer Verankerung der zusätzlichen Längs- und Querfugen, zeigt sich, daß bei unveränderter Deckendicke ein signifikant besseres Langzeitverhalten zu erwarten ist. Bei einer sehr starken Verkehrsbelastung sollte jedoch mindestens eine 22 cm dicke Decke angestrebt werden. Wegen der geringeren Aufwölbung der Plattenränder bei den kleineren Platten ist nicht mit einer Verschlechterung des Fahrkomforts durch die doppelte Anzahl der Querscheinfugen zu rechnen.