Detailergebnis zu DOK-Nr. 47005
Die technische Einführung neuer französischer Verkehrslärmrichtlinien (Orig. engl.: Technical implications of the new french regulations in the field of traffic noise)
Autoren |
D. Soulage |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
VTI konferens Nr. 8A, 1997, S. 57-62, 1 T, 7 Q (Proceedings of the Second International Seminar Tire/Road Noise, Technical University of Gdansk, Poland, 25 June 1997)
In Frankreich wurden kürzlich alle Richtlinien zum Verkehrslärm neu gefaßt. Es werden jetzt strengere Anforderungen an Straßen und Gebäude gestellt. Neue Immissionsgrenzwerte wurden - getrennt für die Tages- und Nachtzeit - eingeführt. Da der Immissionsort 2 m vor der Hausfassade angenommen wird, enthalten die Pegel einen Reflexionszuschlag von 3 dB(A). Das Lärmprognoseverfahren muß die am Immissionsort vorherrschenden Witterungseinflüsse berücksichtigen, wenn er mehr als 250 m von der Straße entfernt ist. Im Gegensatz zu Deutschland und den Niederlanden, wo Mitwindsituationen zugrunde gelegt werden, gehen in Frankreich die tatsächlichen Witterungsbedingungen in die Lärmprognose ein. Nach Eröffnung der Straße sollen zur Überprüfung Lärmmessungen durchgeführt werden. Alle Straßen werden entsprechend ihrer Geräuschemission in fünf Klassen eingeteilt. Die für eine Straße geltende Klasse wird durch Messungen im Nahbereich der Straße festgelegt. Ergänzend sollen noch einige Studien durchgeführt werden: Wie kann eine Lärmsanierung durchgeführt werden? Wie läßt sich eine bessere Voraussagegenauigkeit des nächtlichen Verkehrs, insbesondere des Lkw-Anteils, erreichen? Da der Straßenbau jetzt durch in situ Messungen überprüft wird, erhebt sich die Frage nach der Genauigkeit des Lärmprognoseverfahrens. Für die Kontrollmessungen ist noch zu klären, wie durch Messungen des Geräuschpegels und der Witterung an einem einzigen Tag auf den Langzeitgeräuschpegel geschlossen werden kann. Die Beantwortung dieser Frage gestaltet sich sehr schwierig, da dafür bessere Kenntnisse über die zeitliche statistische Verteilung von Geräuschpegeln, Topographie und meteorologischen Bedingungen vonnöten sind, die nur durch verstärkte Anstrengungen bei der Forschung zu erhalten sind.