Detailergebnis zu DOK-Nr. 47009
Erster deutsch-amerikanischer Workshop über Dichtungsbahnen, Berlin, 10./11. Juni 1996 (Orig. engl.: First Germany/USA geomembrane workshop, Berlin, Germany 10-11 June 1996)
Autoren |
S.P. Corbet M. Peters |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Geotextiles and Geomembranes 14 (1996) Nr. 12, S. 647-726, zahlr. B, 6 T, 11 Q
Das Sonderheft stellt die Ergebnisse des Workshops ausführlich dar. Ziel war, die Vorgehensweisen in Deutschland und den USA bei Prüfung, Beurteilung, Auswahl von Dichtungsbahnen für den Einsatz in Deponien zu vergleichen. Grundsätzliche Unterschiede liegen u.a. in folgenden Punkten: in den USA gibt es Mindestanforderungen für die Abdichtungssysteme bei unbelastetem und belastetem Müll. In der Basis sind es Kombinationsabdichtungen aus KDB über Tonlagen. In der Oberflächenabdichtung kann unter dem Kulturboden und einer Schutzlage eine Dränage liegen, dann eine KDB und darunter eine Tonschicht oder eine Geotextiltondichtungsbahn (GTB) und darunter wieder eine Gasdränage. Die Beständigkeit der KDB wird durch Einlagerung in einen festgelegten Chemikaliencocktail (800 Chemikalien) bestimmt. Als Mindestfunktionsdauer des Abdichtungssystems sind 30 Jahre vorgeschrieben, manche Staaten verlangen 60 oder 100 Jahre. In Deutschland ist ein Multibarrierenkonzept aus KDB und Tonlagen im Einsatz, wobei immer auch eine günstige geologische Situation vorhanden sein muß ( mehrere Meter dicke Tonlagen, kein nutzbares Grundwasser). Die Anforderungen an die mechanische und chemische Dauerhaftigkeit der KDB ist sehr hoch. Besprochen werden Dauerbelastungsversuche für das Zeitstandsverhalten (Kriechen, Kriechbruch) und für die chemische Beständigkeit,vor allem das Oxydationsverhalten. Für das Verformungsverhalten und die Penetration durch grobe Partikel werden dreidimensionale Belastungsversuche diskutiert. Dem deutschen Belastungsversuch mit dem auf einer Deponie zu verwendenden Dränkies zur Bestimmung der Empfindlichkeit einer KDB und der Wirksamkeit von Schutzlagen steht die amerikanische Untersuchung mit Standardspitzen gegenüber. Für die Durchführung von Schweißarbeiten und die Prüfung der Schweißnähte sind die Qualitätsvorstellungen ebenfalls unterschiedlich. Warum haben sich die Vorstellungen so auseinanderentwickelt, obwohl die Kombination aus KDB und Tondichtung ursprünglich aus den USA stammt? In den USA sind die Deponien fast durchweg in Privathand und die Kontrollmöglichkeit des Staates gering. In Deutschland sind die Deponien fast durchweg nicht privat, es gibt klare Auflagen und ein Prüfsystem, das öffentlich kontrolliert ist. Es dürfen nur zugelassene KDB verwendet werden. Damit ist ein Sicherheitsstandard gegeben, der den Vorstellungen nach einem dauerhaften Einschluß eher gerecht werden kann, als die betriebswirtschaftliche Denkweise in den USA.