Detailergebnis zu DOK-Nr. 47147
Die Entstehung des Reifen/Fahrbahngeräusches und Möglichkeiten zu seiner Minderung (Orig. engl.: Tire/road noise generation mechanisms and possible ways of their reduction)
Autoren |
J.A. Ejsmont |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
VTI konferens Nr. 8A, 1997, S. 11-24, 11 B, 12 Q (Proceedings of the Second International Seminar Tire/Road Noise, Technical University of Gdansk, Poland, 25 June 1997)
Anhand eigener Daten und Daten aus der Literatur stellt der Autor die wichtigsten Mechanismen zur Erzeugung von Reifen/Fahrbahngeräuschen zusammen und gibt Hinweise zu möglichen Minderungsmaßnahmen durch Änderung an Reifen- oder Fahrbahnkonstruktionen. Durch Verringerung der Rauhtiefe der Straßenoberfläche kann diese Art der Geräuschanregung gemindert werden. Die Schwingungsanregung der Reifenseitenwand wird im allgemeinen als vernachlässigbar angesehen. Die erzeugten Geräusche liegen im Frequenzbereich bis zu etwa 800 Hz. Reifengeräusche im Bereich um 1.000 Hz sind im wesentlichen auf die Anregung von Gürtel- und Karkassenschwingungen durch die Rauheit der Straßenoberfläche zurückzuführen. Stick-Slip Geräusche, die sich beim Beschleunigen, Abbremsen und Kurvenfahren als Quietschgeräusche bemerkbar machen, sind normalerweise vernachlässigbar, wenn der Reifen frei rollt. Adhäsionsgeräusche können auftreten, wenn die Reifenoberfläche klebrig wird, wie z.B. bei einem Winterprofil bei hohen Temperaturen, und die Straßenoberfläche relativ glatt und sauber ist. Die beim Lösen des Reifenkontakts mit der Straßenoberfläche entstehenden Geräusche liegen im Frequenzbereich über 1.000 Hz. Das Air-Pumping-Geräusch entsteht dadurch, daß beim Einlaufen des Reifenprofils in die Kontaktfläche Luft aus dem Reifen- und Straßenprofil gedrückt und hinter der Kontaktfläche wieder eingesaugt wird. Zur Geräuschminderung ist für eine gute Entlüftung der Kontaktfläche Reifen/Straße durch ein zusammenhängendes Negativprofil der Straßenoberfläche oder durch offenporige Deckschichten zu sorgen. Jede Rille im Reifenprofil kann als Pfeife wirken. Das Frequenzspektrum der Pfeifgeräusche hängt von Länge und Durchmesser der einzelnen Rille ab und ist unabhängig von der Rollgeschwindigkeit des Reifens. Auch dieses Geräusch kann durch offenporige Deckschichten gemindert werden.