Detailergebnis zu DOK-Nr. 47171
Beispiel Freiburg - Zeit- und verkehrslastabhängige Straßennutzungsgebühren für Ballungsräume
Autoren |
O. Schwarz G. Hohlweg E. Bock |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 11, S. 570-574, 5 B, 1 T, 9 Q
Bei der Umsetzung von Straßenbenutzungsgebühren als Instrument zur zeitlichen und räumlichen Steuerung der Verkehrsnachfrage treten nicht nur technische Probleme auf, es stellt sich zudem die Frage nach einer sinnvollen Gebührenhöhe. Am Beispiel der Bundesstraße 31 in Freiburg wird die Gebührenhöhe in Abhängigkeit von der tatsächlichen Kfz-Belastung ermittelt. Ziel ist es, anhand von Preiselastizitäten für die Nachfrage im motorisierten Individualverkehr die Gebührenhöhe zu bestimmen, bei der die Kapazitätsgrenze der B 31 nicht überschritten wird, d. h. die Staukosten über die Benutzungsgebühr internalisiert wurden. Zunächst wird die durch häufige Staus gekennzeichnete Verkehrssituation auf der B 31 sowie ihre Kapazität beschrieben. Im Anschluß wird eine gesamtwirtschaftliche Funktion für die Verkehrsstärke nach nachfragetheoretischen Gesichtspunkten spezifiziert und anhand von ökonometrischen Methoden geschätzt. Anhand dieser Elastizität und den für die B 31 vorliegenden historischen Tagesganglinien werden zeitlich differenzierte Gebühren ermittelt. Diese schwanken für einen Normalwerktag je nach Verkehrsstärke zwischen rund 2,80 DM und 5,80 DM. Die Einführung einer solchen Straßenbenutzungsgebühr läßt erwarten, daß die Verkehrsteilnehmer soweit möglich auf günstigere Zeitbereiche ausweichen. Eine insgesamt geringere Tagesbelastung bedeutet dies aber nicht zwangsläufig. Um das Ausweichen auf parallele Strecken zu vermeiden, sollten auch diese mit Gebühren belegt werden. Zur Vermeidung von Verkehrwird eine gleiche Gebühr für alle Strecken, zur Verstetigung des Verkehrsflusses differenzierte Tarife für die einzelnen Strecken empfohlen, die jedoch für den Verkehrsteilnehmer unübersichtlicher wären. Eine entsprechende Untersuchung verkehrsabhängiger Gebühren wird für die Bundesautobahnen vorbereitet.