Detailergebnis zu DOK-Nr. 47242
Restnutzungsdauer von Asphaltschichten - Prüfung der Grundlagen zu ihrer Berechnung
Autoren |
A. Wolf |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 1998, 56 S., 18 B, 13 T, 21 Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Straßenbau H. 17)
Allen Modellen zur Bewertung der Restnutzungsdauer von Asphaltschichten liegt das Ermüdungsverhalten von Asphaltprobekörpern zugrunde. Im Rahmen dieses Projektes sollte der Effekt der Materialermüdung an Asphaltschichten mit 20 Jahren Liegedauer nachgewiesen werden. Dazu wurde ein E-Modul-Vergleich zwischen Asphaltproben aus der äußeren Radspur - dem "belasteten Bereich" - und der Fahrstreifenmitte - dem "unbelasteten Bereich" - an 17 Straßen (Bundesstraßen, Landstraßen) aus dem ehemaligen Forschungsvorhaben "Langzeitbeobachtungen" durchgeführt. Insgesamt wurden an 1.320 Probekörpern aus der Deck- und Tragschicht mittels Zweipunkt-Biegeversuch der absolute E-Modul (|E|- Modul) bestimmt. Die Auswertung ergab, daß sich beim |E|-Modul nach 27 Jahren Verkehrsbelastung keine einheitliche Tendenz zwischen belastetem und unbelastetem Bereich abzeichnete. Genauso häufig wie an Probekörpern aus dem belasteten Bereich ein kleinerer |E|-Modul bestimmt wurde, galt dies auch umgekehrt, und zwar für die Deckschicht und für die Tragschicht. Diese Ergebnisse werden durch parallel durchgeführte Deflexionsmessungen mit dem Falling Weight Deflectometer (FWD) bestätigt. Eine Abschätzung oder gar Bestimmung der Restnutzungsdauer von verkehrsgerecht dimensionierten flexiblen Straßenbefestigungen erscheint derzeit nicht möglich. Die Ergebnisse deuten an, daß die Ermüdung in Straßenbefestigungen andersartig und in wesentlich längeren Zeiträumen als bisher angenommen verläuft und geeignetere Übertragungsfunktionen für Ergebnisse aus Laboruntersuchungen auf das Gebrauchsverhalten entwickelt werden müssen. Als ausschlaggebendes Verhaltenskriterium für schwerer belastete Asphaltbefestigungen erweist sich die Spurrinnenbildung. Hieraus kann die Notwendigkeit einer Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Asphaltdecke gegenüber der Spurrinnenbildung abgeleitet werden.