Detailergebnis zu DOK-Nr. 47260
Eignungsprüfungen für die Tübbingauskleidung der 4. Röhre des Elbtunnels (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
J. Schreyer D. Winselmann |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1998) Nr. 2, S. 30-37, 8 B
Die Tunnelauskleidung der 4. Röhre des Elbtunnels bringt einige neuartige Entwicklungen mit sich. Sie ist so konzipiert, daß die aus den Tübbingen zusammengesetzte Schale wie eine "quasi biegesteife" Röhre wirkt. Die Tübbinglängsfugen sind dazu je Ring um einen halben Tübbing versetzt und die Ringfugen mit einer Nut- und Federverzahnung ausgebildet. Ziel der Versuche war es u.a., die Grenztragfähigkeit der Fugenausbildung und die zugehörigen Bruchmechanismen sowie die Verformungen der Tunnelringe zu ermitteln und ferner das statische Modell zu überprüfen. Im einzelnen wurden das Scherverhalten der Nut- und Federverzahnung in der Ringfuge für verschiedene Bewehrungen im Fugenbereich, das Abplatzverhalten in der Ringfuge, die Verdrehsteifigkeit der Längsfuge und die Lastübertragung untersucht. Die durchgeführten Versuche haben generell gezeigt, daß durch eine Zusatzbewehrung im Nut- und Federbereich die Bruchlast um etwa 200 % erhöht wird, daß Schäden an den Tübbingen durch eine genaue Montage mit Versatzmaßen von maximal 15 mm vermieden werden können und daß Betonabplatzungen oberhalb des Fugenbandes erst bei Verdrehwinkeln zwischen 20 und 30 Promille auftreten (im Gebrauchszustand werden Verdrehungen von maximal 10 Promille erwartet). Mit den Scher- und Abplatzversuchen zur Verdrehsteifigkeit und Lastübertragung konnten die Originaltübbinge optimiert, die statischen Rechenannahmen bestätigt und das Tragverhalten durch die Ringkopplung praxisgerecht erfaßt werden.