Detailergebnis zu DOK-Nr. 47261
Vergleichende Untersuchung von Spritzbeton mit Kies oder Splitt als Zuschlag (Text auch in englischer Sprache)
Autoren |
R. Springenschmid R. Schmiedmayer G. Schöggler |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel (1998) Nr. 2, S. 38-45, 13 B, 1 T
Bei zahlreichen Ausschreibungen von Tunnelbauten in Deutschland wird die Forderung erhoben, als Zuschlagstoff für den Spritzbeton nur nichtgebrochenes Korn zu verwenden. Diese Forderung führt oft zu Mehrkosten, da der Kies meist von weither angeliefert worden muß. Ziel der Untersuchungen war es, Spritzbetone gleicher Zusammensetzung,jedoch mit unterschiedlicher Art des Grobkornes untereinander zu vergleichen. Als Grobzuschlag (4/8 mm, Anteil 40 %) wurde einerseits als "Rundkorn" Kies 4/8 und andererseits als "Kantkorn" Kiesedelsplitt 5/8 verwendet. Weiter wurden zwei verschiedene Spritzbindemittel verwendet, so daß sich insgesamt 4 verschiedene Spritzbetonsorten ergaben, die alle im Trockenspritzverfahren aufgetragen wurden. Die Untersuchungen ergaben im einzelnen: 1. Die Spritzbetone mit Kiesedelsplitt haben beim Auftragen eine geringere Staubentwicklung und im Endzustand eine glattere Oberfläche. 2. Die nach dem Sandflächenverfahren bestimmte Rauhtiefe von Spritzbetonen mit Kiesedelsplitt liegt weniger als 20 % unter der von vergleichbaren Spritzbetonen mit Kies. 3. Die Verletzungsgefahr von Abdichtungsbahnen durch die Spritzbetonoberfläche ist bei der Verwendung von Kiesedelsplitt geringer als bei der Verwendung von Kies. 4. Rohdichte und Festigkeit von Spritzbetonen mit Kiesedelsplitt liegen zumeist über denen von vergleichbaren Spritzbetonen mit Kies. 5. Bei Spaltzugfestigkeit und E-Modul sind nur geringe, der Prüfstreuung zuzuschreibende Unterschiede erkennbar. Die Untersuchungen zeigten somit, daß die in zahlreichen Ausschreibungen erhobene Forderung nach "nur nichtgebrochenem Korn" als Zuschlag für Spritzbeton von seiten der untersuchten betontechnischen Kennwerte nicht begründet werden kann.