Detailergebnis zu DOK-Nr. 47276
Verkehrsberuhigung an Hauptverkehrsstraßen - Grund genug für Unruhe im Handel?
Autoren |
U. Hatzfeld R. Junker |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Internationales Verkehrswesen 49 (1997) Nr. 12, S. 642-647, 6 B, 9 Q
Der Umsatz eines Handelsbetriebs wird von vielen, unterschiedlichen und einzelfallbestimmten Faktoren beeinflußt. Vor allem die Problematik der Veränderung der Pkw-Erreichbarkeit eines Handelsstandortes durch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ist seit langem Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dabei bilden sich bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen regelmäßig zwei konträre Standpunkte heraus. Der Handel lehnt unter Hinweis auf Umsatzeinbußen alle Formen der Einschränkung der Erreichbarkeit ab. Die Planer hingegen fordern zur Verbesserung der Aufenthalts- und Umfeldqualität die vermehrte Anwendung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Der Beitrag basiert auf einem Forschungsvorhaben, in dem für einen bestimmten Verkehrsberuhigungstyp (Hauptgeschäftsstraße) empirische Erhebungen in sechs Städten der alten Bundesländer durchgeführt wurden. Die schriftlichen und persönlichen Befragungen wurden nach Abschluß der Umbaumaßnahmen bei Unternehmen, Passanten und Haushalten aus den jeweiligen Einzugsbereichen durchgeführt. Aus den Untersuchungsergebnissen ließen sich Sachverhalte ableiten, von denen einige beispielhaft aufgeführt werden. Einfache Kausalitätsschlüsse zum Zusammenhang von Pkw-Erreichbarkeit und Betriebserfolg sind nicht möglich. Die Kundenstruktur ändert sich durch verkehrsberuhigende Maßnahmen. Die Laufkundschaft nimmt ab, die Stammkundschaft nimmt zu. Verkehrsberuhigende Maßnahmen wirken sich auf verschiedene Branchen unterschiedlich aus. Unternehmen, deren Sortiment die Benutzung des Pkw erfordern (Kofferraumsortiment), verzeichnen eher eine negative Entwicklung, Anbieter weitgehend problemlos transportierbarer Waren verzeichnen positive Entwicklungsperspektiven.