Detailergebnis zu DOK-Nr. 47280
Templin schafft Fahrpreise ab
Autoren |
A. Stein R. Schneewolf |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 16 (1998) Nr. 3, S. 52-57, 4 B, 1 T, 3 Q
Templin ist eine ehemalige Kreisstadt von 15.300 Einwohnern im Norden Brandenburgs. Sie ist seit alters her Erholungsort und strebt den Status eines Kurorts an. Die Stadt wird außer durch Regionalbuslinien durch vier Ortsbuslinien erschlossen, die bislang jedoch wegen sehr geringer Nachfrage mit einem Kostendeckungsgrad von lediglich 15 % betrieben wurden. Deshalb wurde beschlossen, dem Ortsbus mit grundlegenden Maßnahmen wesentlich stärkeres Gewicht zu verschaffen. Neben betrieblichen Änderungen sollte dies vor allem dadurch erreicht werden, daß die Fahrgäste kein Fahrtentgeld mehr zu entrichten haben. Ein entsprechendes auf zwei Jahre veranschlagtes Modellprojekt wurde am 15. Dezember 1997 gestartet. Seitdem fährt der Templiner Ortsbus unter eigenem Namen (TempO) und Logo nach einem neuen Fahrplan. Die Fahrgäste müssen keinen Fahrpreis mehr entrichten. Die Bezahlung übernimmt nunmehr die Stadt Templin. Die Kosten für den gesamten Ortsbusbetrieb werden vom Verkehrsträger, der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft und dem Landkreis Uckermark mit 350.000 DM pro Jahr beziffert. Alle 4 Linien werden im Stundentakt bedient. Die Betriebszeit liegt zwischen 6.30 bzw. 7.30 Uhr und 18.00 bzw. 19.30 Uhr. Die Zahl der Haltestellen wurde von 27 auf 42 erhöht, teils im Zuge der Linienerweiterung, teils durch neue Haltestellen auf den bisherigen Linien. Die ersten Ergebnisse zeigen, daß gegenüber der alten Ortsbussituation eine Verfünffachung der Fahrgastzahlen erreicht werden konnte. Neben diesen positiven verkehrlichen Auswirkungen sind auch die mit dem Modellversuch verbundenen Public-Relation-Effekte sowie die Lerneffekte verkehrlicher, betrieblicher, betriebs- und stadtwirtschaftlicher Art hervorzuheben.