Detailergebnis zu DOK-Nr. 47289
Untersuchungen über die Wechselwirkungen zwischen Siedlungsstruktur und Verkehrssystem - Teil A - Literaturanalyse und Untersuchungskonzept
Autoren |
T. Pischner B. Schaaf |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Bonn: Typo-Druck- und Verlagsgesellschaft, 1998, 53 S., 4 B, zahlr. Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 758)
Wechselwirkungen zwischen Siedlungsstruktur und Verkehrssystem, insbesondere die Wirkungen von baulichen, betrieblichen, preis- und tarifpolitischen sowie ordnungspolitischen Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung, die im Rahmen integrierter Verkehrskonzepte diskutiert werden, wurden im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche analysiert und darauf aufbauend ein empirischer Ansatz abgeleitet, mit dem die zu erwartenden Reaktionsweisen der Verkehrsteilnehmer auf Veränderungen im Verkehrssystem untersucht werden können. Als wesentliches Ergebnis ist festzustellen, daß in sich konsistente und widerspruchsfreie Theorien zur Erklärung der Wirkungszusammenhänge bislang nicht formuliert werden konnten. Die Wechselwirkungen scheinen nur in mehrdimensionalen Ansätzen (Multimethodenanalyse) unter Berücksichtigung von komplexen Rückkopplungsprozessen analysierbar zu sein. Im zeitlichen Verlauf des Forschungsprozesses zeigt sich eine zunehmende Verfeinerung des Untersuchungsinstrumentariums und eine Ausweitung des Kriterienspektrums. Eine gängige Vorgehensweise bestand in der Erstellung aggregatstatistischer Analysen als Arbeitsbasis, die um Befragungen (Betriebsbefragungen, Expertenbefragungen oder Haushaltsbefragungen) ergänzt wurden. Vor diesem Hintergrund ist als Forschungsdefizit festzustellen, daß über die individuellen Entscheidungsprozesse der Standortwahl noch nicht hinreichende empirische Erkenntnisse vorliegen. Mit einem weiterführenden Untersuchungsansatz sollen Aufschlüsse über diese Prozesse hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Standortverhalten, Mobilität und Verkehrsangebot gewonnen werden. Das Ziel ist, die Vielzahl der Entscheidungsvariablen auf eine operationale Anzahl der relevanten Verhaltenskriterien zu reduzieren und das Gewicht des Verkehrsangebots im Entscheidungsprozeß zu bewerten. Als methodisches Vorgehen wird eine Befragung von Haushalten, die im Zeitraum der letzten 6 Monate umgezogen sind, gewählt, wobei die Stichprobe bundesweit auf Verdichtungsräume verteilt ist. Im Hinblick auf mögliche Reaktionen auf Maßnahmen integrierter Verkehrskonzepte wird die Methode der Stated-preferences-Analyse angewandt.