Detailergebnis zu DOK-Nr. 47314
Kritische Betrachtung des Auswahlsystems SUPERPAVE unter Berücksichtigung der Rißbildung bei tiefen Temperaturen (Orig. franz.: Evaluation critique des spécifications SUPERPAVE de rupture à basse température)
Autoren |
R. Dongré R.Q. Kluttz |
---|---|
Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Revue Générale des Routes (1998) Nr. 761, S. 29-35, 14 B, 2 T, 13 Q
Die Ergebnisse des SHRP-Programms, dargestellt im Regelwerk "Auswahlsystem SUPERPAVE", haben in Frankreich eine rege Diskussion ausgelöst. Vorangestellt wird, daß weder die Amerikaner noch die Europäer die in SUPERPAVE aufgestellten Kriterien für polymermodifizierte bituminöse Bindemittel auf Langzeitversuchsstrecken ausreichend erprobt haben. Auch berücksichtigt das Regelwerk nicht alle Eigenschaften des bituminösen Bindemittels für den Lastfall "tiefe Temperaturen". Dieser Mangel beruht darauf, daß es zur Zeit der Aufstellung des Regelwerkes kein praxisbezogenes Versuchsverfahren zur Bestimmung der Rißfestigkeit des Bindemittels bei tiefen Temperaturen gab. Statt dessen wird empfohlen, ein Biegebalken-Rheometer zur Ermittlung der Sprödheit zu verwenden. Anhand logarithmischer Abhängigkeiten zwischen Sprödheitsgrad und Zeitverlauf soll dabei auf den thermischen Rißbildungsgrad geschlossen werden können. Dieses Näherungsverfahren ließe sich auf normale bituminöse Bindemittel anwenden, für polymermodifizierte bituminöse Bindemittel ist es jedoch unbrauchbar. Vielmehr kann z.B. das polymermodifizierte Bitumen die Bruchspannung und -energie erhöhen und so die Leistungsfähigkeit bei tiefen Temperaturen verbessern. Mit Hilfe eines entwickelten Verfahrens liefert der direkte Zugfestigkeitstest sofort geeignete Werte der Brucheigenschaften. Auf dieser Basis soll ein Versuchsmodell zur Bestimmung der Rißeigenschaften bei tiefen Temperaturen aufgebaut und das Regelwerk SUPERPAVE entsprechend ergänzt werden.