Detailergebnis zu DOK-Nr. 47383
Verkehrsvorschriften und Verhaltenssteuerung
Autoren |
D. Ellinghaus |
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Sachgebiete |
3.9 Straßenverkehrsrecht 6.0 Allgemeines |
Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht 11 (1998) Nr. 3, S. 186-189
Der Verfasser setzt sich mit der Frage auseinander, wie und insbesondere in welchem Umfang Verkehrsvorschriften zu gestalten sind, damit sie einen konfliktfreien Verkehr ermöglichen und damit sie vom Verkehrsteilnehmer beachtet werden. Der Verfasser geht von der empirischen Erfahrung aus, daß hinsichtlich der Regelkenntnisse bei den Verkehrsteilnehmern vielfältige Defizite bestehen und es gerade daher schwierig ist, durch Verkehrsvorschriften Verkehrsverhalten zu steuern. Ebenso wichtig wie die Kenntnis der Vorschriften ist die Akzeptanz der Vorschriften; der Verfasser verweist in diesem Zusammenhang auf neueste Forschungen, die zu dem Ergebnis gekommen sind, daß bei Männern die Akzeptanzbereitschaft geringer ist als bei Frauen und auch bei jüngeren Fahrern geringer ausgeprägt ist als bei älteren Fahrern. Zu Defiziten bei der Kenntnis des Regelwerks bringt der Verfasser ein besonders instruktives Beispiel: Die StVO enthält seit 1970 Zeichen 353, ein blaues Quadrat mit senkrechtem weißem Pfeil. Das Schild signalisiert den Verkehrsteilnehmern, daß eine Straße eine Einbahnstraße ist. Nach 17 Jahren kannten nur 6 % der Befragten einer repräsentativen Stichprobe dieses Zeichen. 80 % der Befragten vermuteten, daß dieses Schild ein Geradeausfahrgebot ausspricht.